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Alt 11.09.2010, 21:21   #6
wirthensohn
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Mazda 3 Fastback (2023)
Mazda Xedos 6 2.0 V6 (1992)
Ich glaube, Ihr versteht das mit der pauschalen Abgabe etwas falsch.

Bei einem auch privat nutzbaren Firmenwagen (= Dienstwagen) handelt es sich um einen sogenannten geldwerten Vorteil. Dieser ist vom Nutzer mit pauschal 1% (in Deutschland, in Österreich dann wohl 1,5%) ausgehend vom Brutto-Listenpreis des Neufahrzeugs zu versteuern.

Der Bruttolistenpreis ist der Preis, den das Auto nach offizieller Preisliste bei dieser Ausstattung und Modellvariante laut Hersteller neu gekostet hätte. An dem Bruttolistenpreis ändert auch nichts, wenn man das Auto beim Kauf noch reichlich runter handelt, der Arbeitgeber einen Großabnehmer-Rabatt erhält oder man ein Gebrauchtfahrzeug kauft.

Kauf man z.B. einen gebrauchten Opel Astra für 10.000 Euro als Dienstwagen, den der Vorbesitzer für 20.000 Euro runter gehandelt gekauft hatte, der laut Hersteller-Preisliste aber 25.000 Euro gekostet hätte, dann sind eben diese 25.000 Euro der zu versteuernde Bruttolistenpreis.

Das heißt jetzt aber nicht, dass der Nutzer des Dienstwagens jeden Monat dafür 1%, also (in Deutschland, weil einfacher zu rechnen) 250 Euro ans Finanzamt überweisen muss.

Diese 250 Euro sind der zu versteuernde geldwerte Vorteil. Das heißt, mal einfach ausgedrückt, dass diese 250 Euro quasi als zusätzliches Einkommen zu versteuern sind.

Angenommen, man verdient 2500 Euro brutto und bezahlt dafür 25% Lohnsteuer (wäre ein Traum für mich...). Mit dem Firmenwagen und 250 Euro geldwertem Vorteil bezahlt man halt nicht mehr 25% Lohnsteuer auf 2500 Euro, sondern auf 2750 Euro (Bruttolohn plus Dienstwagen-Nutzung).

In diesem vereinfachten Beispiel bekommt das Finanzamt für die Nutzung des Dienstwagens vom Nutzer tatsächlich nicht etwa 250 Euro, sondern rund 62 Euro. Und damit ist selbst ein hochwertiger Dienstwagen eine lohnende Sache, zumal in der Regel der Arbeitgeber Steuer, Versicherung, Wartungen und Reparaturen bezahlt. Manche Arbeitgeber übernehmen sogar obendrein noch Reinigung oder gar die Spritkosten.

Gruß,
Christian

Geändert von wirthensohn (11.09.2010 um 21:27 Uhr)
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