Interessant wäre der Vergleich eigentlich erst, wenn die Plattform- und Technik-Brüder 626 und Xedos 6 mit ebenbürtigen Motoren gegeneinander antreten würden, also der 2.0i 16V mit 136 PS im 626 (was dann aber schon der Nachfolger GF wäre) gegen den 2.0 V6 mit 140 PS im Xedos 6.
Abseits aller Stammtischweisheiten und "Schwanzvergleiche", muss man realistisch folgendes festhalten: ja, der GE mit dem 115 PS Zweiliter-Vierzylinder wird dem Xedos 6 in der Beschleunigung davon ziehen. Auf den ersten Metern allerdings nur.
Nicht nur subjektiv, sondern auch rein objektiv messbar konnte damals mein 626 GD Coupe mit dem nur 115 PS starken, uralten 2.2i 12-Ventiler locker die Rücklichter zeigen. Eigentlich klar, waren doch die alten, unverwüstlichen Brot- und Butter-Vierzylinder von Mazda ausgesprochene Langhuber - solide Ackergäule mit reichlich Kraft insbesondere "Untenrum".
Wo also der Vierzylinder schon mächtig anschiebt, muss sich der Sechszylinder erstmal damit beschäftigen, überhaupt auf Drehzahl zu kommen. Und wenn der Vierzylinder bei rund 3.500 Umdrehungen schon sein maximales Drehmoment nutzen kann, muss der Sechszylinder erst noch 2.500 Umdrehungen drauf legen, um auf das gleiche Drehmoment zu kommen.
Das Blatt wendet sich aber, wenn erst mal eine gewisse Geschwindigkeit erreicht ist und der Sechszylinder die "Wohlfühl"-Drehzahl erreicht hat. Wenn der dann jenseits von 5.000 Umdrehungen munter seine Drehfreunde ausspielt und willig anschiebt, geht dem Vierzylinder längst die Puste aus und hochschalten ist angesagt.
Je näher es Richtung Landstraßentempo geht, um so mehr kann der Sechszylinder seine Vorzüge ausspielen.
Oder kurz und sachlich gesagt: wer viel Stadt und Landstraße fährt, ist mit dem (auf dem Papier) schwächeren 626 besser bedient. Jenseits von Landstraßentempo ist der Xedos 6 mit V6 deutlich im Vorteil.
@mazolaexodus: diese Beschleunigungswerte sind wie jede Statistik. Sie bilden nur die halbe Wahrheit ab und sind auslegungsfähig. Man darf nicht übersehen, dass der größere 2.5-Liter V6 normalerweise an einem deutlich länger übersetzten Getriebe hängt. Gut für den Spritverbrauch und den Fahrkomfort, kontraproduktiv für Beschleunigungsorgien junger, wilder Autofahrer...
Gruß,
Christian
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