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Alt 27.01.2012, 22:34   #69
wirthensohn
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Mazda 3 Fastback (2023)
Mazda Xedos 6 2.0 V6 (1992)
Ich kann es nur immer und immer erneut predigen: es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass kleinere Motoren generell sparsamer seien als großvolumige. Es gibt Unmengen von Gegenbeispielen, wo großvolumigere, potentere Motoren sparsamer sind:

Mazda 2 1.3 75 PS schluckt realistisch mehr als der 1.5 103 PS; VW Golf IV/V 1.4 80 PS schluckt realistisch mehr als der 1.6 105 PS; der Toyota Prius 2 Hybrid Umweltmusterknabe hat im Top-Gear-Verbrauchsvergleich bei 100 mph Dauertempo (169 km/h) über deutsche Autobahnen mehr verbraucht, als der Vergleichsgegner BMW M3 mit 420 PS Achtzylinder; und ebenso verbraucht ein Xedos 9 2.5 V6 im Schnitt weniger als ein 200 kg leichterer Xedos 6 2.0 V6.

Ist aber auch nicht wirklich verwunderlich: der jeweils kleinere Motor muss beim Beschleunigen deutlich stärker arbeiten als der Größere; wo sich der Prius im Top-Gear-Vergleich komplett auf Maximum an seiner Leistungsgrenze gequält hat, tuckerte der M3 gelangweilt mit erhöhtem Standgas über die Autobahn und das wahrscheinlich die meiste Zeit dank Zylinderabschaltung mit nur vier Zylindern; wo der X6 mit dem 2.0 V6 spritvernichtende 5000 U/min braucht, um sein maximales Drehmoment von 170 Nm zu erreichen (was ein vergleichbarer Zweiliter-Vierzylinder schon bei 3500 U/min erreicht), hat der 2.5 V6 genau so viel Drehmoment schon knapp über Leerlaufdrehzahl zur Verfügung.

In all diesen Fällen ist der größere Motor deutlich im Vorteil, weil der mit erheblich geringerer Drehzahl und niedrigem Lastbereich bzw. im effizienten Teillastbereich betrieben werden kann, wo der kleine Motor schon oberhalb seines optimalen Lastbereichs arbeiten muss, um vergleichbaren Vortrieb zu bieten.

Gruß,
Christian
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