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Alt 28.01.2012, 22:51   #1
-=LuX=-
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Xedos 9 2.3i V6 Miller Cycle TB89
Xedos 6 2.0i V6 CA69, MX-6 2.5 V6 GA5V
Bebilderte Anleitung: Außenspiegel zerlegen, so wirds gemacht!

Zunächst ein paar Anmerkungen vorweg:

Die Informationen, die zu diesem Thema bisher im Forum verfügbar sind, sind nicht ausreichend und zum Teil auch falsch. So herrscht Unklarheit über die Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte und insbesondere wird auch die Auffassung vertreten, dass die Zerlegung des Xedos 6 Spiegels bei Serie 2 anders sein müsse als bei Serie 1, weil die Serie 2 Spiegel einen extra Kunststoffrahmen haben.

Richtig ist folgendes:
  • Diese Anleitung gilt für alle Xedos Spiegel, also Xedos 6 Serie 1, Xedos 6 Serie 2 und auch für den Xedos 9 (mit Ausnahmen, s.u.). Der äußere Kunsstoffrahmen bei einem Xedos 6 Serie 2 Spiegel wird dann lediglich in einem weiteren Arbeitsschritt demontiert. Keinesfalls mit der Demontage dieses Rahmens beginnen, wie das hier tw. empfohlen wird. Dann ist er zwar lose, aber abnehmen kann man ihn trotzdem nicht und kriegt ihn auch nicht so ohne weiteres wieder fest.
  • Für den Xedos 9 gilt das allerdings nur bis Modelljahr '96, also Baujahre bis etwa Mitte 1998. Mit dem Modelljahrgang 1998 (das gilt also auch für das FL Modell) wurden dann die Spiegel verbaut, die man auch am 626 GF, 323 BJ und am Premacy findet. Der Aufbau dieser Spiegel ist möglicherweise anders.
  • Bei Spiegeln die elektrisch beheizbar sind (es gibt wohl tatsächlich welche ohne Heizung), ist es schwierig, den Spiegel ohne Hilfe zu zerlegen, solange er am Fahrzeug montiert ist. Man muss als erstes das Spiegelglas entfernen, kann es aber nicht zur Seite legen, weil es noch am Kabel für die Heizung hängt und man erst an den Stecker herankommt, wenn man weitere Teile demontiert hat. Im Zweifel ist es am sichersten, den Spiegel zunächst vom Fahrzeug zu demontieren.
  • Ob der Spiegel mechanisch oder elektrisch anklappbar ist, spielt keine Rolle. Hierzu kann man sagen, dass man einen elektrisch anklappbaren Spiegel daran erkennen kann, dass er 7 elektrische Anschlüsse hat. Ein mechanisch anklappbarerer Spiegel hat 5 Anschlüsse und ein nicht beheizbarer Spiegel lediglich 3.

Zuerst muss also das Spiegelglas aus dem Halterahmen entfernt werden, der über die Stellmotoren verstellt werden kann. Das Spiegelglas ist nicht geklebt, sondern einfach nur in diesen Rahmen, der am Rande eine kleine Wulst hat, eingepresst. Das Glas ist quasi unter dieser Wulst eingerastet.

Es empfiehlt sich, Glas und Rahmen zunächst mit einem normalem Haarfön zu erwärmen, damit der Kunststoff etwas geschmeidiger wird. Es geht beim erwärmen nicht darum, irgendwelchen Kleber zu erweichen, deshalb auf keinen Fall einen Industriefön nehmen, der ist viel zu heiß. Das Glas wird auf dem Rahmen nur zusätzlich durch eine Art weißer Knetmasse fixiert, die auch bei Raumtemperatur weich ist.

Um das Spiegelglas herauszubekommen, muss man es vorsichtig mit einem geeigneten Werkzeug aus dem Rahmen hebeln. Es empfiehlt sich, dabei an der im folgenden Bild mit einem roten Pfeil markierten Stelle zu beginnen.



Um das Glas nicht zu beschädigen, sind Schraubendreher zum aushebeln nicht geeignet. Als hervorragend geeignetes Werkzeug empfehle ich breite und kräftige Kabelbinder aus Nylon. Die sind sehr stabil, aber auch flexibel genug, um unter das Glas geschoben zu werden, damit es nicht in den Rahmen zurückrutscht. Am besten arbeitet man mit zweien davon, wie auf dem folgenden Bild zu sehen. Rechts an der Ecke mit einem Kabelbinder anfangen, einen zweiten daneben stecken und langsam am Rahmen entlang schieben, bis das Glas draußen ist.



Jetzt kann man das Glas zur (schmaleren) Seite klappen, es hängt allerdings noch am Kabel der Heizung, das man noch nicht abziehen kann. Jetzt sieht man auch schon den Grund, warum man den Spiegel nicht ohne Demontage des Glases zerlegen kann: Die Verstellplatte ist mittels Kugelkopf auf das Gehäuse der Stellmotoren geschraubt.



Den Kugelkopf abschrauben und die Verstellplatte vorsichtig, aber bestimmt abziehen. Die Platte steckt mit zwei beweglichen Kunsstoffhülsen mit Innengewinde auf den Spindeln der beiden Stellmotoren für hoch/runter und links/rechts. Keine Angst, es sind Federn in den Spindeln, wenn man vorsichtig genug ist, geht nichts kaputt. Wenn man das allerdings 100 Mal macht, wird das sicher Spuren hinterlassen.

Bei der spätern Wiedermontage ist es ziemlich fummelig, die Kunststoffhülsen richtig auszurichten und nicht laufend aus Versehen wieder zu verstellen. Das stelle ich mir bei einem am Fahrzeug montierten Spiegel fast unmöglich vor.



Die nächste Heimtücke folgt sofort. Will man jetzt Spiegelglas und Verstellrahmen beiseite legen, muss man erst den Stecker der Spiegelheizung abziehen. Das ist aber auch nicht so einfach, da der Stecker im Spiegelgehäuse fixiert ist. War der Spiegel noch nicht zerlegt, ist der Stecker zusätzlich noch mit Klebeband gesichert und mit Schaumstoff umwickelt. Im folgenden Bild sind Spiegelkappe und -dreieck schon mal demontiert, da kann man das besser sehen.



Der Stecker ist zudem noch im Gegenstück eingerastet. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man den bei am Fahrzeug montierten Spiegel lösen kann, wobei man auch noch das Glas festhalten muss.



Jetzt kann man endlich den Verstellrahmen..



und das Spiegelglas beseite legen.



Wenn man den Spiegel zerlegt hat um das Glas zu tauschen, kann man jetzt in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Dieser Zerlegezustand reicht sicher auch aus, um die Mechanik zu inspizieren.

Will oder muss man den Spiegel weiter zerlegen, kann man jetzt bei einem Xedos 6 Serie 2 Spiegel den äußeren Rahmen abschrauben (3 Schrauben). Möglicherweise muss man das aber auch tun, um überhaupt an den Stecker heranzukommen, das hängt vielleicht auch vom Geschick des Einzelnen ab. Der Rahmen ist auf die Spiegelkappe geschraubt. Dazwischen liegt (praktisch lose) die Motorhalterung, an der Spiegelkappe und Rahmen somit ebenfalls befestigt sind. Ich nehme an, dass man bei einem Xedos 6 Serie 1 Spiegel die Spiegelkappe direkt am Motorträger abschrauben kann, bin aber nicht ganz sicher.



So sieht dann das Innenleben aus. Rechts sieht man den Motor für das elektrische Anklappen. Bei einem nur mechanisch anklappbarem Spiegel befindet sich hier nur eine Feder. Das kann man oben beim 2. Bild, bei meinem Spenderspiegel sehen. Dort ist die Spiegelkappe abgenommen.



Jetzt muss man noch die folgende Schraube lösen..



..und kann die Spiegelkappe abnehmen.



Hier schraubt man das Spiegeldreieck ab.



wenn man Kappe und Spiegeldreieck z.B. zum Lackieren geben möchte.



Will man dazu das Kabel entfernen, muss man zunächst die Zugentlastung abschrauben...



die Schaumstoffdichtung aufschneiden und entfernen..



und die kabel auspinnen, sonst kann man das Kabel nicht durch das Spiegeldreieck herausziehen. Ich musste das ohnehin machen, weil ich Getriebeteile der Stellmotoren getauscht habe.



Jetzt möchte ich noch auf eine konstruktive Schwäche des Xedos 6 Serie 2 Spiegels hinweisen (ob es bei Spiegeln ohne diesen schwarzen Rahmen möglicherweise ein ähnliches Problem gibt, weiß ich allerdings nicht).

Nach einer Spiegelkollision, bei der das Glas zerbrochen ist, aber das Gehäuse überlebt hat..



..gehe ich nach Kenntnis des Innenlebens davon aus, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein bis zwei der drei Halterungen des Rahmens abgebrochen sind. Dabei muss der Rahmen nicht gleich so drastisch und eindeutig zerbrochen sein, wie hier gezeigt. Auch bei meinem äußerlich unversehrten Spenderspiegel war eine Halterung abgebrochen. Ich hatte noch einen dritten Rahmen und auch dort ist dann eine Halterung erst bei vorsichtiger Montage abgebrochen, die war offenbar auch schon vorgeschädigt.

Das Folgende ist jetzt vielleicht etwas schwierig darzustellen und es wird nicht sofort klar, worauf ich hinaus will, ich hoffe aber, dass man es dennoch verstehen kann. Das was am Fahrzeug tatsächlich starr befestigt ist, ist der Motorträger (natürlich ist der Anklappmechanismus dazwischen). An den drei gekennzeichneten Stellen..



..wird bei der Montage des Spiegels die Spiegelkappe von diesem Blickwinkel aus dahinter..



..und der schwarze Rahmen davor montiert. Der Rahmen wird also praktisch auf die Spiegelkappe geschraubt und der Motorträger liegt einfach dazwischen.



Jetzt möchte ich mal ein kleines Gedankenexperiment machen:

Würde man die Schrauben jetzt nicht ganz fest ziehen und den Spiegel am Fahrzeug montieren, würde zwar alles korrekt funktionieren, d.h. der Spiegel wäre korrekt einstellbar und die Verstellplatte wäre starr am Fahrzeug, weil sie ja an den Motorträger geschraubt ist, aber Spiegelkappe und Rahmen wären lose und ließen sich bewegen.

Was damit klar werden soll, ist, dass die äußeren, anfassbaren Teile des Spiegels nur mit diesen mickrigen Halterungen am Fahrzeug befestigt sind. Wenn man das einmal erkannt hat, lässt man tunlichst die Finger davon, den Spiegel z.B. von Hand anzuklappen oder auch nur Druck darauf auszuüben, insbesondere bei Kälte. Kein Wunder, dass die bei einem Aufprall abbrechen. Bei mechanisch anklappbaren Spiegeln wäre ich da also vorsichtig.

Was dabei ja sogar tragisch ist, ist, dass man bei Mazda diesen Rahmen nicht einzeln kaufen kann. Da man dort separat nur das Spiegelglas (beheizbar derzeit etwa 47 Euro) bekommt, müsste man in diesem Fall einen kompletten Spiegel kaufen (elektrisch anklappbar, etwa 480 Euro, einer wohlgemerkt!).

Ich hatte meinen Spiegel nach dem Glastausch gleich wieder zusammengebaut und am Fahrzeug montiert. Erst anschließend hatte ich festgestellt, dass das Spiegelgehäuse (bestehend aus Spiegelkappe und Rahmen) lose war und sich einige mm um den Motorträger bewegen ließ.

Das lag daran, weil ich den Rahmen trotz eines abgebrochenem Halters montiert hatte. Das liest sich jetzt zwar unlogisch, aber Rahmen und Spiegelkappe waren dennoch fest genug miteinander verbunden, es besteht ja keine mechanische Spannung zwischen beiden Bauteilen. Was ich aber nicht bedacht hatte, war, dass Spiegelkappe und Rahmen dort nicht mehr am Motorträger fest waren.

Man hat keine Chance diese abgebrochenen Halter zu reparieren, also habe ich eine andere Lösung gefunden. Das (weiße) Gehäuse für die Verstellmotoren ist ja ebenfalls starr auf dem Motorträger angeschraubt und man kann mit einem geeigneten Hilfsmittel den Rahmen auch dort abstützen.

Dafür habe ich mir dann im Schraubstock diese kleinen Bleche angefertigt..



..und montiert. Problem gelöst, Spiegel fest.



Und zum Schluss noch ein Blick in das Gehäuse der Stellmotoren. Wenn die Spiegelverstellung nicht mehr funktioniert, obwohl die Motoren noch laufen, so liegt das typischerweise an den kleinen Zahnrädern, die in die Spindeln greifen.



Das folgende Bild zeigt ebenfalls einen Xedos 6 Serie 2 Spiegel. Offenbar gab es (mindestens) 2 verschiedene Versionen, die etwas anders aufgebaut sind (das sieht man aber auf den ersten Blick nicht). Vom Getriebe sind nur die kleinen Rädchen austauschbar. Da genau die typischerweise verschleißen, ist das vorteilhaft. Interessanterweise sind sie in der einen Version mit dem kleineren Rad nach unten, in der anderen Version mit dem kleineren Rad nach oben montiert (die Motoren, die auch austauschbar sind, liegen unterschiedlich hoch).

Die beiden Gehäuse sind auch etwas unterschiedlich konstruiert und passen jeweils nur auf die zugehörige Verstellplatte. Die Schraubenlöcher passen zwar, aber die Höhe ist anders. Muss man da was tauschen, kann es also sein, dass Teile von von einem Spenderspiegel nicht passen. Ich habe leider nicht herausgefunden, welche Konstruktion zu welchem Baujahr gehört.



Habe fertig..

voilà

Gruß
Jürgen
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Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.

Geändert von -=LuX=- (30.01.2012 um 21:52 Uhr)
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