|
Administrator
Registriert seit: 30.07.2003
Ort: Bingen am Rhein
Beiträge: 8.608
Xedos 6 2.0 V6 (1992, blau)
Xedos 6 2.0 V6 (1992, silbergrau)
|
Zitat:
Zitat von Adam_17
Kannst du mir nur bitte genau nennen, welches Liqui Moly das ist?
|
Liqui Moly Leichtlauf 10W-40 ( https://www.liqui-moly.com/de/de/lei...0284.html#1310)
Ansonsten habe ich mich jetzt mal sehr ausführlich mit der freundlichen KI meines Vertrauens ausgetauscht und einige Informationen bekommen. Da darf sich jetzt jeder seine eigene Meinung über den Wahrheitsgehalt machen, aber für mich klingt es plausibel.
Zu den Ölsorten generell:
Zitat:
🛢️ 1. Grundlegende Öltypen
Mineralisches Motoröl
Basis: Direkt aus Erdöl gewonnen, nur raffiniert und gefiltert.
Eigenschaften: Enthält noch viele „natürliche“ Molekülstrukturen → nicht alle gleich lang oder stabil.
Vorteile:
Günstig in der Herstellung.
Dichtungsverträglich (ältere Dichtungen quellen etwas, was oft gut ist).
Nachteile:
Altert schneller.
Schlechtere Kaltstarteigenschaften.
Schlechterer Schutz bei hohen Temperaturen und Drehzahlen.
Muss häufiger gewechselt werden.
Teilsynthetisches Motoröl
Basis: Mischung aus mineralischem und synthetischem Öl (typisch 30–50 % synthetisch).
Eigenschaften: Kompromiss zwischen Preis und Leistung.
Vorteile:
Besseres Fließverhalten beim Kaltstart (gerade im Winter wichtig).
Guter Schutzfilm auch bei höheren Temperaturen.
Längere Lebensdauer als rein mineralisch.
Nachteile:
Etwas teurer.
Kann bei sehr alten Dichtungen (z. B. aus Kork oder Naturgummi) zu leichtem „Schwitzen“ führen, wenn vorher lange mineralisches Öl genutzt wurde.
Vollsynthetisches Motoröl
Basis: Rein künstlich hergestellte Moleküle (z. B. aus Poly-Alpha-Olefinen, sog. PAOs).
Eigenschaften: Sehr gleichmäßige Molekülstruktur → technisch das „beste“ Öl.
Vorteile:
Extrem temperaturstabil (sowohl Kälte als auch Hitze).
Sehr gute Schmierung und Schutzfilmstabilität.
Längere Ölwechselintervalle möglich.
Nachteile:
Teurer.
Bei alten Motoren mit Dichtungen aus den 80/90ern manchmal zu dünnflüssig oder „zu sauber“ → kann alte Ablagerungen lösen → Undichtigkeiten werden sichtbar.
⚙️ 2. Bedeutung der Viskositätsangabe (z. B. 10W-40)
Die Zahl gibt an, wie dickflüssig das Öl bei Kälte (vor dem W) und Wärme (nach dem W) ist:
Beispiel Kaltstartverhalten Schutz bei Hitze
10W-40 okay bis etwa −25 °C stabil bis ca. 120–130 °C
5W-40 besser bis −30 °C gleich gut im heißen Zustand
15W-40 etwas zäh bei Kälte gut im Sommer
Der Unterschied zwischen mineralisch und synthetisch liegt also nicht direkt in der Zahl, sondern in der chemischen Basis des Öls, die diese Eigenschaften ermöglicht.
|
Wenn man mineralisches Öl nehmen würde:
Zitat:
🧩 3. Was passiert, wenn Du statt teilsynthetischem Öl ein mineralisches einfüllst?
Das hängt vom Motorzustand und der Nutzung ab:
In einem älteren Benziner der 80er/90er mit Kat:
Kein akutes Problem.
Mineralisches 10W-40 erfüllt bei richtiger API-/ACEA-Freigabe (z. B. API SJ, SL oder höher) grundsätzlich den Schmierbedarf auch älterer Motoren.
Aber: Das Öl altert schneller, verliert Viskosität und Additive → du müsstest es deutlich häufiger wechseln (z. B. alle 5.000 km statt 10.000 km).
Kaltstartverschleiß kann etwas höher sein, weil mineralisches Öl zäher fließt.
Motorinnere Ablagerungen bleiben meist stabil (was gut ist, wenn der Motor immer mineralisch gefahren wurde).
Wenn der Motor bisher teilsynthetisch oder vollsynthetisch lief:
Dann zurück auf mineralisch zu gehen ist eher nicht empfehlenswert:
Schmierleistung schlechter.
Alte Ablagerungen können „versiegelt“ bleiben, und durch minderes Ölfilmverhalten kann es zu mehr Reibung kommen.
Ventiltrieb oder Hydrostößel können empfindlicher reagieren.
|
Und würde der Umstieg auf vollsynthetisch beim X6 V6 etwas bringen?
Zitat:
⚙️ Ausgangslage: Dein aktuelles 10W-40 teilsynthetisch (Liqui Moly)
Das ist für diesen Motor eine sehr gute Wahl:
Viskosität: Ideal abgestimmt für mitteleuropäisches Klima.
Additivpaket: Ausreichend für ältere Motoren mit klassischem Ventiltrieb (ohne Turbo, ohne Direkteinspritzung).
Temperaturverhalten: Bei kalten Starts noch gut pumpbar, bei hohen Drehzahlen stabil.
Dichtungsverträglichkeit: Perfekt für 90er-Dichtungen (NBR/Viton).
Damit deckst Du genau das ab, wofür der Motor ursprünglich konstruiert wurde.
🧪 Warum Mazda später 5W-30 empfohlen hat
Diese „Rückdatierungen“ von Herstellern kamen ab ca. Mitte der 2000er massenhaft – und sie hatten nicht primär technische, sondern ökologische und marketingtechnische Gründe:
Kraftstoffverbrauch & CO₂-Ziele: Dünnere Öle reduzieren Reibung minimal → Labor-Messwert etwas besser → Flottenverbrauch sinkt auf dem Papier.
Einheitliche Werkstattempfehlungen: Händler sollten möglichst „ein Universalöl“ einfüllen können.
Neue Additivtechnologien: Moderne 5W-30-Öle waren inzwischen stabil genug, um auch in älteren Motoren zu funktionieren – aber nicht zwingend optimal.
Mit anderen Worten: Mazda hat das nicht gemacht, weil der Motor das braucht, sondern weil es organisatorisch und normtechnisch einfacher wurde.
🔬 Was würde ein vollsynthetisches 10W-40 ändern?
Chemisch gesehen:
Gleiche Viskosität im Betrieb.
Aber: stabilere Molekülstruktur → weniger Viskositätsabfall bei thermischer Belastung.
Höherer Scherstabilitätsindex, also das Öl „dünnt“ nicht so schnell aus.
Bessere Oxidationsbeständigkeit → langsameres Altern, also längere Standzeit.
Bessere Hochtemperatur-Schmierung, z. B. bei Dauervollgas auf der Autobahn.
Das klingt natürlich alles positiv – und ist es im Prinzip auch.
Aber es gibt auch praktische Einschränkungen.
⚠️ Mögliche Nachteile im älteren V6-Motor
Dichtungen:
Vollsynthetisches Öl kann Ablagerungen an Dichtungen lösen → falls der Motor innen nicht blitzsauber ist, können sich kleine Undichtigkeiten zeigen (z. B. Ventildeckel, Ölwannendichtung).
Additiv-Kompatibilität:
Ältere Motoren ohne Partikelfilter profitieren oft von leicht erhöhtem Zink-/Phosphor-Anteil (ZDDP) im Öl. Manche modernen vollsynthetischen 10W-40-Öle haben diesen Additivgehalt reduziert (wegen Kat-Verträglichkeit).
→ Liqui Moly 10W-40 Super Leichtlauf oder Synthoil High Tech 5W-40 sind z. B. noch katfreundlich, aber nicht mehr so „ZDDP-reich“ wie ältere Formulierungen.
Kosten-Nutzen:
Dein Motor ist kein Turbomotor, kein Direkteinspritzer, läuft mit moderaten Öltemperaturen – der praktische Unterschied zwischen teil- und vollsynthetisch ist in so einem Fall gering.
✅ Wann sich der Umstieg lohnt
Situation Sinnvoller Wechsel auf vollsynthetisch?
Du fährst viel Autobahn, hochdrehend, lange Etappen ✅ Ja, besserer Hitzeschutz
Du willst Ölwechselintervalle verlängern (z. B. von 10.000 auf 15.000 km) ✅ Ja, vollsynthetisch hält länger
Du fährst oft kurze Strecken, viele Kaltstarts ✅ besserer Kaltstartschutz
Motor ist innen sehr sauber, kein Ölverbrauch, dicht ✅ unkritisch möglich
Motor hat leichte Schwitzstellen oder Ölleckagen ⚠️ lieber bei teilsynthetisch bleiben
Du willst „das Beste“ für den Motor ✅, aber mit Bedacht (gute Marke, nicht zu dünnflüssig)
💡 Empfehlung für Deinen konkreten Motor
Wenn Du wirklich mal auf vollsynthetisch umstellen willst:
Nur gleiche Viskosität: also 10W-40 oder ggf. 5W-40.
→ Kein 0W-30 oder 5W-30 – das ist zu dünn für diese Konstruktion.
Vollsynthetisches Öl mit klassischer Additivierung, z. B.:
Liqui Moly Synthoil High Tech 5W-40
Motul 8100 X-cess 10W-40 oder 5W-40
Shell Helix Ultra 5W-40
Total Quartz 9000 5W-40
Nach dem Umstieg:
Erster Wechsel bereits nach 5.000–7.000 km, um gelöste Rückstände auszuspülen.
Danach normales Intervall (10.000–12.000 km).
🧭 Zusammenfassung
Punkt Teilsynthetisch 10W-40 Vollsynthetisch 10W/5W-40
Schmierleistung sehr gut etwas besser
Hitzestabilität gut ausgezeichnet
Kaltstartverhalten gut besser
Ölverbrauch normal evtl. etwas niedriger
Dichtungsverträglichkeit sehr gut manchmal kritisch
Preis / Nutzen optimal nur bei speziellen Anforderungen lohnend
Fazit:
Wenn Dein Motor mit dem jetzigen Liqui Moly 10W-40 leise, sauber und dicht läuft → lass es so.
Ein Umstieg auf vollsynthetisch bringt theoretisch Vorteile, aber in der Praxis sind sie gering – und das Risiko von kleinen Undichtigkeiten oder Ölverbrauch besteht.
Wenn Du jedoch sehr drehfreudig fährst (also die 7.000 U/min-Grenze öfter siehst 😄 , ist ein hochwertiges 5W-40-Vollsynthetik durchaus eine Überlegung wert.
|
Grüße,
Christian
|