Thema: Sportlufi!?
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Alt 20.11.2005, 00:45   #33
MX5-Driver
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Mazda MX-5 99er NB, 10th Anniversary

Mazda Xedos 6 V6 98er CA, blaumetallic, @ LPG

Re: Sportlufi!? K&N

Hi Highscore,
herzlich willkommen hier im Forum.
Danke für Deinen Beitrag.

Schön dass Du Dich mit der Materie auskennst.
Aber ein paar Fragen zu deinem Post hab ich aber.

>> holt er sich serienmäßig die Luft über einen Schnorchel, der den kleinsten
>>Querschnitt im System darstellt
>>Ob der Motor seine Luft aus dem Motorraum ansaugt oder über eine Leiitung
>>von außen versorgt wird, halte ich für zweitrangig.
>> Wichtiger ist, den Ansaug-widerstand mit den geeigneten Mittel auf das
>>Minimum zu setzen. Im übrigen herrscht ab 50-60 km Sturm im Motorraum,
>>sodaß die Luft, sofern man sie nicht direkt hinter dem Kühler abgreift, gar keine
>>Zeit hat, sich groß dort zu erhitzen.

Ja, aber wenn ich die Leitung "nach aussen" führe habe ich erstmal den Vorteil dass die Luft ja wirklich kühler ist.
Du schreibst, es herrscht "Sturm" im Motorraum. Okay. Die Luft kann bei Fahrt vorwärts ja zum größten Teil nur über die Kühleröffnung und damit über den Kühler selbst nach innen gelangen. Motorhaube und "Kühlerumrandung" sind mit Gummidichtungen/Schaumstoffdichtungen soweit abgedichtet, nach unten gibts Kunststoffabdeckungen. Alles nur, dass möglichst ein Großteil der Luft über den Kühler strömt und nicht vorbei, sicher anders als bei den Bikes.
Und bei bis zu 130°C Kühlwassertemperatur wird die Luft über den Kühler mal locker um 60K erwärmt. Die Dichteänderung über 60K kann ich bei Gelegenheit mal
raussuchen.

Zum anderen darfst Du eins nicht vergessen:
Wenn ich irgendwo im Motorraum ansauge, herrscht dort ein nur geringer Überdruck, da die Luft nach passieren des Kühler quasi frei nach hintenunten entweichen kann und sich der Überdruck am Kühler rasch nach allen Seiten abbauen kann.
Wenn ich jedoch direkt in Fahrtrichtung ansauge, nutze ich den (die Amis nennen es so) RAM-Effekt. Die Luft wird durch die Geschwindigkeit des Wagens in den Ansaugkanal gedrückt.
Bei 2 Liter Hubraum (X6) und einmal Ansaugen alle 2 Umdrehungen (4Takt) werden bei 6500 1/min etwa 3250*2L-> 6500l (=6,5m3/min) Luft/Minute -> 0,10833 m3/s Volumenstrom angesaugt.
Bei einem geschätzten Durchmesser des Ansaugschnorchels von 0,08m macht das bei 6500 1/min eine Geschwindigkeit von (A=r2*Pi -> 0,04*0,04*Pi =0,005026m2)
Volumenstrom durch Fläche -> 21,55 m/s -> 77km/h.
Im zweiten Gang hat der Wagen jedoch bei 6500 1/min aber bereits eine Geschwindigkeit von um die 100 km/h.
Das heisst, ich habe ausser im ersten Gang in jedem Gang und bei jeder Drehzahl eine höhere Fahrgeschwindigkeit als Geschwindigkeit im Ansaugkanal herrscht. Sprich: Die Luft wird immer mit Überdruck in die Ansaugöffnung gedrückt. Je nach Länge des Ansaugrohres, Anzahl der Winkel und Rauhigkeit der Rohrinnenoberfläche hält dieser Überdruck bis oder bis kurz vor die Zylinder an.

Warum also soll ich mit viel Aufwand den Rohrduchmesser auf einem kurzen Stück vergrößern und gleichzeitig wärmere Luft ansaugen, wenn ich die kältest mögliche Luft mit Überdruck reinpressen lassen kann?

Was natürlich wirklich was bringt ist die Beseitigung von künstlich eingebauten Widerständen, da geb ich Dir natürlich recht.

>>Eine liberale Bearbeitung der Unterseite des Luftfilterkastens des Xedo9 mit der
>>Bohrmaschine Die mögliche Motorperformance dürfte auf dem Level eines
>>CAI-Kits liegen,

Ein kleines Beispeil vom MX-5:
Der MX-5 saugt die Luft (serienmäßig) warm und ohne Überdruck im Motorraum an. Also eigentlich die schlechteste aller Lösungen.
Hier mal ein Beispiel eines CAIs , der kalte Luft mit Überdruck ansaugt.
(Run 3 zeigt die Serie, Run 7 mit CAI ohne Lüfter in den CAI und Run 10 mit CAI direkt in die Ansaugöffnung):
http://www.flyinmiata.com/tech/dyno_runs/Stinky_091900.pdf

Den Randall-Intake hab ich momentan in den Staaten bestellt, kommt in den nächsten Wochen hoffentlich. Verschieden MX-5ler haben ihn schon eingebaut, aber auf deren Aussagen verlass ich mich nicht. Bin echt mal gespannt, was er bringt.
Am Rande, tut hier nichts zur Sache:
Der Randall-CAI saugt die Luft nicht von vorn an (ist beim MX-5 nur mit großem Aufwand zu bewerkstelligen), sondern durch die Feuerschutzwand direkt unter der Windschutzscheibe. Keinermochte es glauben, aber dort herrscht tatsächlich ein Überdruck.

>> Diese Tendenz verstärkt sich leider nicht selten, wenn der Motor mit Löchern in
>> der Airbox beatmet wird. Denn das "bemerkt" die Motorsteuerung über den
>> Map-Sensor sofort und dreht das Gemisch auf "noch fetter". Nach der
>>erfolgreicher Beatmung ist dann die Leistung leider schlechter als im
>>Serienzustand..

Und das kommt nicht von der warmen Luft ohne Überdruck?

>>Beim Motorrad kriege ich die Dinge in den Griff, indem ich mit einer speziellen
>>Box in Echtzeit die Einschaltdauer an den Einspritzdüsen messe, die das
>>originalen Steuergerät exekutiert, und diese Pulsweiten zylinderselektiv last- und
>> drehzahlabhängig über ein neues, von mir definiertes Kennfeld modifiziere.

Das nennt man doch gemeinhin Chiptuning, oder?
Mit Chiptuning bekommt man sicherlich aus jedem Motor mehr Leistung heraus.

Sorry, aber was macht es für einen Sinn, wenn ich erst Löcher in den Luftfilterkasten bohre, dadurch die Leistung (warum auch immer) sinkt und ich dann mit viel Geld durch Chiptuning die Leistung wieder auf ein Maß bringe, die ich mit einem CAI von vornherrein erreiche?

>>So finde ich auf einer Yamaha R1 aktuellen Baujahrs oben raus ca. 8PS,

6 PS "nur" durch den Einsatz einsatz des Randall CAIs beim MX-5. Kostet 200,-$.
Jaja, der günstioge Roadster-Spaß.

>>Allerdings habe ich ihn doch erst seit zwei Wochen. Ich habe zwar einen
>>priviligierten Zugang zu einem modernen Bosch-Allradprüfstand, hatte aber bis
>>dato noch keine Gelegenheit, dort zu checken,

Wir sind wirklich interessiert. Natürlich wäre es interssant, mit wenig Aufwand die Leistung zu optimimeren. Sobald es allerdings an Umbau von Sensoren und Steuergeräten geht, ists zumindest bei mit vorbei.
Keine Frage mit 2l / 2,5 L ist der Motor leistungsmäßig nicht am Ende.
Doch wenn die Japaner "Angst vor Dauervollgas auf deutschen Autobahnen" Motoren bauen, die ohne Probleme >200.000km laufen, find ich das ok.

>>Wenn ich weiß, was geht, lasse ich es Euch gerne wissen.

Na dann, leg mal los.

Thomas
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