Thema: Sportlufi!?
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Alt 20.11.2005, 17:57   #39
MX5-Driver
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Mazda MX-5 99er NB, 10th Anniversary

Mazda Xedos 6 V6 98er CA, blaumetallic, @ LPG

Re: Sportlufi!? K&N

>>Es gibt viele Mythen rund um das Thema Ram Air oder Staudruckaufladung

Daher will ich mit mit dem Randall-CAI auch erst eine eigene Meinung bilden.

>>Man muß sich wirklich einmal vergegenwärtigen, welche enorme Mengen an
>>Luft sich ein Motor reinzieht.

6,5m3/min beim 2.0V6 bzw. 8,125 m3/min beim 2,5 V6 bei 6500 1/min.

>>Der Speed, mit dem diese Luftmassen durch die Ansaugkanäle in die Zylinder
>>des Motors einströmen, ist dabei zwangsläufig nicht von schlechten Eltern. Diese >>Geschwindigkkeit liegt bereits bei "normalen" Automotoren in der
>>Größenordnung von ca. 60 - 70 m/s - also rund 200 km/h - , in der echten
>>Racingliga kann dieser Wert doppelt so groß sein.

Äpfel und Birnen.
Bisher haben wir nur über Änderungen beim Ansaugschlauch gesprochen.
Der Wert kurz vor dem Zylinder ist logischerweise höher, da die Luft durch eine relativ kleine Öffnung übers Ventil einströmt. Die Verluste hier lassen sich nur mit viel Aufwand verkleinern: Größerer Ventile/ glattere Oberfläche (polieren).


>>Jedesmal, wenn im Motor ein Kolben nach unten fährt, und er sich Luft
>>reinhechelt, muß die entsprechende Luftmasse in Bewegung gesetzt und
>>beschleunigt werden.

Richtig bei 1-Zylindermotoren.
Aber ab 2 Zylindern hat man ständig im Ansaugtrakt ständig einen Zylinder, der gerade ansaugt. Bei 6 Zylindern sind immer mehrere Zylinder mit Ansaugen beschäftigt, wodurch ich immer eine bewegte Luftsäule im Ansaugtrakt habe.

>>Nur um wieviel Grad steigt ihre Temperatur, wenn sie durch 80-90° heiße
>>Lamellen geströmt ist , die doch nur zwei, drei Finger breit ist? Ich würde aus
>>dem Bauch heraus sagen, das sind - wenn es viel sind - vielleicht 5°.


Mach mal folgenden Test:
Lass den Motor im Standgas laufen, bis der Motorlüfter von alleine in Betrieb geht.
Dann prüfe im Bereich der Fahrertür, welch warme Luft unter dem Auto rausgedrückt wird, im Standgas, wo die Drehzahl <1000 1/min liegt und die Wapu kaum Kühlwasser fördert. Bei höheren Drehzahlen steigt der Soledurchsatz und somit auch die mittlere Oberflächentemperatur am Wärmetauscher.-> Die Luft wird noch wärmer.
Oder anders:

Ich arbeite als Planer bei Deutschlands größtem Hersteller für Lamellenwärmetauscher.
Ein Autokühler entspricht einem Wärmetauscher mit einer Rohrreihe.
Der Lamellenabstand ist sehr klein, ich schätze mal um die 1,6mm.

Bei Vorlauftemperaturen von 120°C liegt die mittlere Oberflächentemperatur bei schätzungsweise 90°C, das kommt hin.

Bei einer Zulufttemperatur von 20°C schafft es so ein Wärmetauscher locker auf ein Delta T von 60K, abhängig von Luftvolumenstrom und Soledurchsatz.

Ich mach mir demnächst mal den Spaß und bastel mein Thermometer mit Kabelfühler aus meinem Bad in den Motorraum.



>>Herausgekommen ist folgendes: Positiver Staudruck erst oberhalb von 160 km/h
>> meßbar, maximaler Aufladeeffekt 30 mbar bei 275 km/h.

Also ich finde das ehrlich gesagt viel ohne mechanische Nachhilfe (Turbo).
Je nachdem wo ihr gemessen habt bedeutet dass, dass sämtliche Druckverluste im Ansaugtrakt alleine durch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ausgegelichen werden.

>>30 mbar Ladedruck macht für die Leistung ungefähr soviel aus wie der
>>Unterschied zwischen Hochdruck-Wetterlage und Tiefdruck, also ungefähr
>>reichlich 3%.

Hier verwechselst Du absoluten Druck und Überdruck.
30mBar "Ladedruck" ist ein Überdruck (P ges=P abs+ P ü)
Dieser Überdruck tritt ja aber immer auf, also bei Hoch- und Tiefdruckwetterlage (Absolutdrücke).

>>Was das Thema "Chiptuning" angeht, so empfinde ich geradezu als Beleidung,
>>in diese Schublade einsortiert zu werden.

Sorry, das wollte ich natürlich nicht.

>>Ich arbeite seit mehr als drei Jahren auf Motorrädern daran, ihre Einspritzungen
>>verstehen, um dann gezielt die Abstimmung so zu modifizieren zu können, daß
>>immer und überall des Gemisch im wirklich optimalen Fenster liegt. Dieses
>>Fenster liegt nämlich für jeden Motor wegen seiner unvermeidlichen
>>Serienstreuung leicht anders.

GENAU DAS bieten beim MX-5 etliche Händler an.
Es gibt da alleine in D sicher 5-8 Firmen, die genau das machen.
Optimierung des Steuergerätes zur Ausnutzung der Serienstreuung.
Auslesen des Steuergerätes, Messung auf dem Prüfstand, Änderung einzelner Parameter. Das ganze Theater halt.
Sicher gibt es davon einige, die schwarze Schafe sind.

Aber wenn das kein Chiptuning ist nenne mir einen anderen Namen?
Der Einbau von "Deinem Kästl" für 3000,-€ ist Chiptuning.
Die Motorleistung wird duch Einsatz von (zusätzlicher/veränderter) Elektronik erhöht. Chiptuning eben.

Sicher, es ist ein Unterschied, ob ich den Widerstand von Conrad einbaue, das Steuergerät mit wahllos veränderten Daten überschreibe oder wie Du genau an den jeweiligen Motor anpasse.

>>Ich habe für mich berechtigten Grund zu der Annahme, daß die meisten
>>Chip-Tunern nur einen Offset von Sensorwerten im Stuergerät erzeugen. Das
>>ist übrigens der gängige Trick für das Diesel-Tuning.

Ich hab da zwar keine Ahnung, aber der Grund, warum bei Dieseln das Tuning so überaus effektiv ist liegt doch sicher nicht beim Offset von Sensorwerten, sondern vielmehr in einer Änderung des Ladedrucks usw?

Auch wenn ich vielleicht manchmal etwas provozierend schreibe, freue ich mich aber, mit Dir über dieses Thema diskutieren zu können.


Thomas
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