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LPG + maximale Motorperformance
Hi there!
Habe gerade mir auf der Website von "Prins" angesehen, wie ihr LPG-System funktioniert. Ist für mich persönlich - leider - nicht interessant, weil es hier bei mir weit und breit keine Gas-Tankstelle gibt - aber es gibt ja bekanntlich noch andere gasförmige Substanzen, wie N2O, deren Fluß Kontrolle braucht ( das ist aber ein anderes Thema.
Das System Prins macht konzeptionell, wie es mir scheint, einen sehr sauberen, gut durchdachten Eindruck: Es greift die Steuerimpulse des originalen Steuergerätes für die Benzininjektoren ab. Deren Pulsweiten moduliert die Prins-Steuereinheit über ein eigenes Kennfeld dann so, daß der Heizwert der von ihm gesteuerten Gasdüsen auf das Maß des Flows in den Benzindüsen abgeglichen wird.
Schöne Sache, funktioniert sicher sehr zuverlässig. Im übrigen ist dieses Prinzip zur Modulation vom Konzept her ganz nahe dran an meinem eigenen Konzept zur Manipulation der Benzineinspritzung.
Mit ist schon klar, daß das Hauptmotiv für ein LPG-Systeme die Kostenminimierung ist. Auch haben wir das Thema "Sinn und Unsinn von Leistungssteigerung am Xedos" an anderer Stelle dieses Forums ausreichend kontrovers diskutiert. Darum bringt das Folgende nur meine persönliche Meinung zum Ausdruck:
Ich würde die systematische Intelligenz eines LPG-System a´la "Prins" mit Sensoreingängen für Lambda, Drehzahl usw. sofort nutzen, um über die vorgesehene Programmierschnittstelle im Lastbereich "Voll" oder "WOT die Leistungsparameter des Kennfeldes auf "Topleistung" zu stellen.
Dem Motor ist es (ziemlich) egal, ob er seinen Kohlenwasserstoff zur Verbrennung in der Form von Butan/Propan (=LPG) oder Heptan/Isoktan (=Benzin) zugeführt bekommt. Was zählt, ist jeweils das richtige Verhältnis.
Dabei ist der optimale Verbrauch - bei minimalen Emissionen - zuhause bei Lamda=1, die optimale Leistung findet sich bei einem leicht fetten Gemisch mit Lambda=0,9 (Tuner-Wissen seit den 20er-Jahren des letzten Jhrd.)
Wenn das Kennfeld eines LPG-SYSTEMS tatsächlich frei programmierbar ist, bietet es ALLE MÖGLICHKEITE EINES RACING-SYSTEMS.
Und ich würde diese Möglichkeiten sofort nutzen: (1) Cruise-Modus bis - sagen wir mal - Halbgas: auf Ökonomie, (2) alles drüber auf maximale Leistung.
Für dieses Ziel ist aber die Standard-Lambdasonde nicht der geeignete Sensor. Sie kann nur zwei Zustände erkennen: Gegenwart von Sauerstoff im Abgas (=(zu)mager) und Abwesenheit von Sauerstoff (=(zu)fett), und dies nur vergleichsweise langsam, wobei die Abtastrate über die Lebensdauer der Sonde dramatisch absinkt.
Ich würde daher für die Regelung, oder wenigstens für die Abstimmung des LPG-System unbedingt eine Breitbandsonde wie die Bosch LSU-4 benutzen wollen. Diese Sonde kann nicht nur das Kraftstoffgemisch im Motor kontinuierlich, und damit feinfühliger kontrollieren, sondern arbeitet vor allem deutlich schneller im Vergleich zu einer konventionellen Sprung- oder 2-Stufen-Lambdasonde.
Übrigens, wenn das Gemisch bei Last nicht ausreichend Richtung "fett" verstellt wird, leidet nicht nur die Performance, sondern durch die höhere Verbrennungstemperatur der ganze Motor. Ein hoher Kerzenverschleiß ist das erste Indiz dafür.
Lange Rede - kurzer Sinn: Laßt uns diese Sache doch mal auf dem Prüfstand und bei ähnlich kontrollierten Bedingungen checken. Wäre doch eine eine Sache, wenn LPG nicht nur den Geldbeutel schont, sondern zugleich bei maximaler Motorschonung maximalen Bumms bringt.
Wer traut sich?
Christian
Auf der Suche nach der maximalen Beschleunigung
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