Hi there!
Das ist zwar ein Gas-Thread, und habe nicht mit Gas am Hut (wohne am Arsch der Welt, keine Tankstelle weit und breit).
Ich habe mich aus Erkenntnisinteresse und wegen eines anderen Tuning-Projektes vor einiger Zeit mit der Firma Prins in Holland in Verbindung gesetzt. Die waren sehr kooperativ und haben mir ausführliche Infos über ihr System zukommen lassen.
Offenkundig besteht die wesentliche Funktion des Steuergerätes für die Kontrolle der Gas-Düsen darin, den Durchfluß so zu regeln, daß mit Gas der gleiche Heiz- oder Brennwert realisiert wird wie mit Benzin. Dafür mißt die Gas-Kontrolleinheit die Einschaltdauer der Benzin-Einspritzdüsen, die vom sreinmäßigen Xedos-Steuergerät kontrolliert werden, und gleicht auf diese Größe die Einschaltdauer (= Pulsweite) für die Gasdüsen ab. Ziel dabei ist, einen mögllichst perfekten Abgleich dieser zwei Kraftstoffsorten und - quellen zu gewährleisten.
Das Kontrollorgan für diesen Abgleich ist die serienmäßige Lambdasonde. Das ist ein Sensor, der auf den (Rest-)Sauerstoffgehalt im Abgas reagiert und durch ihre Bauart so eingestellt ist, daß genau um das ideale (= stöchiometrische) Kraftstoff/Luft-Gemisch herum ein charakteristischen Spannungswechsel erzeugt wird.
Mit Hilfe dieses Sensor regelt die serienmäßige Motorelektronik den Motor so, daß dieses chemisch/verbrennungstechnisch ideale Gemisch über - sagen wir - 2/3 der möglichen Last- und Drehzahlzustände gewährleistet ist, weil mit diesem Gemisch nicht nur der Motor schadstoffarm, sondern auch effizient. d.h mit minimalem Verbrauch läuft.
Der besagte Abgleich des Gas-Steuergerätes besteht nun darin, wenn das Benzin-Seriensteuergerät mit der Rückkopplung durch die (Serien-) Sonde Einspritzpulse für Lamda =1 erzeugt , seine Pulse für die Gasventile so zu variieren, daß dieser Wert auch mit Gas eingehalten wird.
Dabei führt das Gas-Steuergerät die ganze Zeit eine subtile Interaktion mit dem Xedos-Steuergerät durch, die durch die gemeinsame - originale - Lambdasonde vermittelt wird.
Denn schon serienmäßig - ohne Gas - läuft der Motor nicht schlicht mit einem Gemisch (= Einstellung), sondern ändert kontinuerlich das Gemisch und testet mit der Rückmeldung der Sonde, wann es aus dem Lambda-Fenster rausfällt.
Original ozsilliert das Gemisch dauernd zwischen "fett" und "mager" im Lambda-Regelbereich. Und genau das ist das, was man am Signal der Lambdasonde sieht, wenn man sie z.B. in der Werkstatt prüft. Ihr Signal schwankt - wenn sie gut ist, wenigistens ein paar Mal pro Sekunde - zwischen so gut wie keine Volt (= Fettgrenze) und knapp 1 Volt (= Magergrenze).
Damit sich das Gas-Stuergerät auf den ursprünglichen Regelzyklus des Xedos-Stuergerätes in seinem Abgleich "draufhängen" kann in seinem Abgleich, muß es schnell sein, schneller als das Serienteil.
Die Geschwindigkeit, mit der die Gas-Kontrolleinheit, sowie das Xedos-Seriensteuergerät auf Gemischänderungen reagieren kann, hängt direkt davon ab, wie schnell die Lämbdaonde eine rückmeldung gibt. Diese Sonden altern aber und die Alterung besteht - lange bevor sie gar nicht mehr anzeigen - darin, daß sie immer träger auf das Gemisch und den wechselndenn Sauerstoffgehalt im Auspuff reagieren.
Laut Bosch liegt die Lebensdauer von Lambdasonden bei ca. 60.000 km. Viele - auch auch ich - haben mehr Kilometer auf ihrer Sonde und merken nichts davon, aber nur deshalb, weil unseres Steuergerätes - und seines Fehlercodes - offenkundig so großzügig und verzeihlich ist.
Wenn ich ein Auto mit Gas hätte, würde ich stets schauen, daß ich eine gute und schnelle Lambdasonde drinnen hätte. Und das ist sicher nicht eine UNIFIT, die irgend ein Signal macht, daß die Motorelektronik zufrieden macht (das macht eine Uralt-Seriensonde mit xxxkm drauf).
Es muß ja nicht eine Motorsportsonde sein für reichlich e 200 das Stück. Aber e 100,-- kostet eine gute Sonde schon. Es gibt neue gute Autos mit schnellen Sonden, fast schon mit Breitbandchrakteristik, zum Großserienpreis.
Grüße
Highscore
Geändert von Highscore (18.12.2006 um 23:57 Uhr)
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