Hi there!
Jede Lambdasonde, die nicht ganz kaputt ist, macht irgendein Signal zwischen 0,1 und 0,8V, mit dem die Motorelektronik zufrieden ist (= kein Fehlercode). Das machen auch die beiden Ruß-Onkel undefinierbaren Alters in meinem Xedos 9.
Ich kann mir ihr Signal auch ohne Laptop anschauen, indem ich im Diagnosestecker die Spannung zwischen Klemme "MEM" und "GND" messe, und da fluscht es schön im Leerlauf zwischen den Zahlen hin und her.
Ist damit alles gut? Ich meine nein. Denn auch das originale Xedos-Steuergerät ist lernfähig. Es nutzt die "Erfahrungen", die es macht, wenn es mit der Rückkopplung der Sonde "Lambda=1" einstellt (= short time adjustment), um so alle übrigen Kennfeld-Punkte zu kalibrieren (= long time adjustment). So realisiert das Steuergerät z.B. einen etwas schlechteren Durchfluß durch einen (alten) Benzinfilter und kompensiert entsprechend die Einspritzzeiten über den gesamten Last- und Drehzahlbereich.
Diese generelle Korrekturen im "long time adjustment" wirken auch im "open loop"-Bereich, wo der Motor nicht mit der Rückkopplung der Lambdasonde arbeitet. Das ist vor allem der Vollastbereich, in dem das Gemisch für optimale Leistung und bessere Innenkühlung üblicherweise ca. 10% relativ zum Lambda=1 angefettet wird.
Dieses Anfetten für Vollgas führt Mazda - wegen der großen Angst vor der deutschen Autobahn - sehr konservativ, d.h. rechlich fett durch.
Wenn nun das Steuergerät durch träge und irrige Impulse der Lambdasonde zu dem "Ratschluß" kommt, es müsse - fälschlich -das Gemisch hochdrehen (Verlängerung der Einspritzzeiten), so wirkt diese Korrektur nach.
Das kann bewirken, daß - obwohl der Motor sonst klaglos und ohne Fehlercode oder Störung läuft - im letzten Drehzahldrittel bei Vollgas - wo Mazda tendenziell am deutlichsten anfettet - die Leistungsenfaltung zäh wird und kraftlos wirkt.
Und weil das Xedos-Seriensteuergerät und das Gas-Kontrollgerät auf dieselbe Lambdasonde "schauen", der es komplett wurscht ist, ob im Motor Kohlenwasserstoff in flüssiger Form oder als Gas verbrannt wird, würde ich schon alles daran setzen, die beste und nicht die billigste Lambdasonde einzusetzen.
Eben weil schon im Serienzustand die Regelung mit "short time" und "long time adjsutment" recht subtil ist und der Gasbetrieb über in diese Regelkreise, die ja immer wirksam bleiben, noch einmal drüber fährt.
Auf gut Deutsch: Damit mein Xedos geht wie ein Porsche, nehme ich eine Lambdasonde aus einem Porsche und zahle halt dafür statt € 60,.. gerne € 100,.., allein schon wegen des guten Gefühls.
Aber jeder, wie er will
Gruß
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