Hallo MX-5 Driver
normale (Sprung-)Lambdasonden haben eine sampling rate zwischen 60 und 130 ms. Im Minimum sollte das Spannungssignal 2 bis 3 mal pro Sekunde zwischen dem Mager-Schwellenwert und dem Fett-Schwellenwert. Je nach Lastzustand und Fahrzeugtyp ist diese Oszillation schneller. Und nach meinem Kenntnisstand und meinen eigenen Messungen am Diagnosestecker tickt der Xedos vergleichsweise fix.
Mit einer neuen Sonde schwankt das Motorgemisch nur ganz leicht um den Idealwert Lambda= 1 herum. Wenn die Sonde aber alterungsbedingt irgendwann landsamer wird, braucht sie entsprechend länger bis sie eine Rückmeldung für Fett oder Mager an das Xedos-Steuergerät zurück sendet. In der Zeit bis zur ("ersehnten") Rückmeldung "jetzt ist Fett- respektive Magergrenze erreicht", dreht aber das Steuergerät unverdrossen an der (elektronischen) Gemischschraube.
In der Wirklichkeit, d.h. im Motor und im Abgas, ist zu dieser Zeit das Gemisch aber dann schon jenseits von Gut und Böse. Das kriegt auch die Motorsteuerung mit und schreckt sich, bildlich gesprochen. Denn, statt nur einer leichten Schwanken um den Wunsch-Lamdawert 1 herum, so wie mit einer neuen Sonde, dreht sie das Gemisch auf ganz Mager oder Fett und testet "bewußt" und exzessiv die entgegengesetzte Grenze.
Mit einer langsamen Sonde werden also die Amplituden, wie weit sich das Gemisch vom Idealwert während der Regelung entfernt, einfach größer. Die Strategie dabei ist, daß auch so das Gemisch - statistisch gesehen - über die meist Zeit des Motorlaufs nahe am Optimum liegt.
Das gilt auch für den Verbrauch. Das einzige, was sensible Gemüter bemerken werden, ist eine leichte Tendenz zum Magerruckeln bei wenig Last, wenn das Steuergerät mal wieder zu tief in die Magerzone hineinregelt, bis von der Sonde das feedback kommt und gegebenfalls das eine oder andere fehlende PS bei Vollgas, wenn das Longtime adjustment durcheinander gekommen ist.
Für ambitionierte Leistungssuche nimmt man eine Breitbandsonde a´ la Bosch LSU-4. Die zeigt einem nciht nur den für die Leistung interessanten Bereich um Lambda 0.9, sondern spricht auch Größenordnungen schneller an als eine Standardsonde.
Wenn man aber keine zusätzlichen Löcher in den Auspuff bohren will, empfiehlt es sich, sich um ca. 100 Euronen eine bessere Sonde zuzulegen, weil nur sie auch noch in diesem, für die Leistungsproduktion entscheidenden Lambda-Bereich ein Signal liefert, das sich hinreichend präzise auflösen und interpretieren läßt.
Weihnachtliche Grüße
Christian
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