Na dann wird man sich halt ein neues Auto kaufen müssen oder das alte um teures Geld umrüsten. Mit einem Alibi-KLR (sorry, das Teil wirkt für das Finanzamt, aber sicher nicht auf die Umwelt) wird es nicht getan sein.
Die echte Frechheit ist die, daß diese ganzen EG-Verordnungen wie Schadstoffklassen und die entsprechenden Prüf- und Meßzyklen in Brüssel in Zusammenarbeit mit der Industrie entstehen. Das nennt man Lobbying. Und die Industrie nimmt dieses Instrument gern an, um die neue technische Standards als Verkaufshilfe für neue Produkte zu kapitalisieren. Darum geht es doch in Wirklichkeit z.B. bei der Fernseh-DVB-T-Geschichte: Per Verordnung will ich mir nicht einen neuen technischen Standard zulegen, sondern ich muß.
Daß diese Mechanismen nicht offen thematisiert werden, ist ein echtes Versäumnis der Politik. Aber wahrscheinlich ist das Lobbying (ein nette Umschreibung wofür - für die offene Hand?) bereits allmächtig.
Wenn es die Politik mit dem Feinstaub wirklich ernst meinte, würde sie nicht beim armen 2-Golf-Fahrer den Hebel ansetzen, der gewöhnlich ein altes auto deshalb fährt, weil er sich kein neues leisten kann, sondern bei den ganzen Diesel-Piloten mit Chip unter der Motorhaube.
Angeblich haben schon fast 50% der Diesel so ein Teil drinnen, dessen Haupt-Wirkung darin besteht, die vom Hersteller mühsam dem Motor antrainierte Umweltverträglichkeit wieder auszubauen.
Eine Verordnung, jeden Diesel, der sichtbar raucht, sofort zur Überprüfung zu schicken, wäre schnell und ohne Kosten erlassen, leicht umzusetzen und würde unmittelbar in der Problematik wirksam werden.
Aber echte Umwelt-Politik hat halt leider keine Lobby.
Geändert von Highscore (21.12.2006 um 11:14 Uhr)
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