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Alt 23.12.2006, 21:04   #9
Highscore
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Mazda Xedos 9 2,5L 1. Serie

Hallo Doce,

wie bei jeder Diskussion am Stammtisch ist selbstverständlich jeder Anwesende von der geäußerten Kritik ausgenommen. Ich will Dir und niemandem persönlich auf den Schlips treten.

Mein Beitrag war als allgemeiner gedacht. Auch das Folgende betrifft niemanden personlich, sondern will als eine globale, philosophische Reflexion gelten:

Ich habe ein Problem mit dem sog. "Know How". Know how heißt "Wissen Wie".

Auch ich freue mich jedes mal, wenn ich durchschaut habe, wie etwas geht. Dieser Prozeß der Gewinnung von Wissen ist dabei ein überaus positiv besetzter: Er macht Freude und ist vielleicht gar die reine Freude selbst.
Diese ursprüngliche und zutiefst menschliche Freude (am Entdecken, etwas Können) ist meiner Überzeugung nach der Grund dafür, weshalb diejenigen die "wissen" nur zu gerne ihr Wissen mit anderen teilen: nämlich weil sie so in der Kommunikation ihr Wissen selber vermehren können.

Nach meiner persönlichen Lebenserfahrung - vielleicht muß man auch auf die 50 zugehen, um solche Gedanken zu fassen - sind diejenigen Leute, die echt Ahnung haben und wirklich etwas können, offen und überhaupt nicht geheimniskrämerisch. Sie freuen sich über jede Gelegenheit, mit jemandem sprechen zu können, der kompetent ist und zu der Sache möglicherweise etwas betragen könnte, die ihr Erkenntnisinteresse ist.
Nur die Halbwissenden und Angelernten, also diejenigen, die ein wenig mehr können, als die Normalsterblichen, weil sie z.B. einige Schmähs gelernt und draufhaben, neigen hingegen dazu, aus diesen ihren Fertigkeiten große Geheimnisse zu machen. Vielleicht weil sie ahnen, wie klein ihr Wissensvorsprung ist.

Der wirkliche Meister hingegen macht das, was er kann, nicht um andere zu beeindrucken, sondern vor allem für sich selbst, weil er den Bereich, die Sache, in der er sich auskennen will, wirklich bis auf den Grund durchschaut und in ihrem Wesen zu begreift.

Offenkundig trifft die Marx´sche Analyse von der Entfremdung der Arbeit unsere heutigen Verhaltnisse, in denen wir leben, recht gut. Ein Großteil der Leute macht seinen Job als Broterwerb , der ihnen außerhalb der Dienstzeit am Arsch vorbei geht.
Wirkliche Könner haben es in unserer Gesellschaft nicht leicht, laufen sich doch stets Gefahr, als "überqualifiziert" im Räderwerk aufgerieben zu werden.
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