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Alt 26.12.2006, 15:24   #60
Highscore
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Mazda Xedos 9 2,5L 1. Serie

Fehler am/mit dem Benzindruckregler

Hallo Streethawk,

bevor Du Dich der Verzweiflung preis gibst und auf Verdacht die Bremsen tauschst - vorne dreht sich es immer strenger als hinten, hängt doch das Differential dran - , würde ich folgenden Maßnahmen vorschlagen wollen, um den tatsächlichen Fehler einzukreisen:

Auch ohne ASU und professionelles Meß-Equipment kann man einfach und wirksam die Gemischkontrolle auf ihre Effizienz hin testen. Nimm einfach einmal eine Nase voll Abgas direkt aus dem Auspuff, wenn der Motor gut durchgewärmt und die Lamdasonden, sowie der Kat angesprungen sind. Da der Xedos (wenigstens mein 9er) im Leerlauf, wenn mit der Einspritzung alles i.O. ist, weniger als 0,3% CO und weniger als 60 ppm HC hinten rauslassen soll, heißt das, das Auspuff-Lüftchen sollte absolut unauffällig und nahezu geruchslos sein. Wenn Du aber einen beißende Wolke hast, die sogar idie Augen tränen läßt, stimmt etwas nicht.
Wenn Du Dir über das Resultat unsicher bist, mache eine Gegenprobe mit kaltem Motor, wenn Kat und Lambdasonden nicht arbeiten. Dann richt das Abgas immer nach Bewußtlosigkeit.

Du plagst Dich ja jetzt schon einige Zeit mit der Sauferei deines Xedos herum. Darum gehe ich davon aus, daß Du die Standard-Ursachen wie gespeicherte Fehlercodes schon abgehakt hast. Es gibt da allerdings mögliche Fehlerquellen, die nicht durch die Autodiagnose des Motorsteuergerätes erfaßt werden:

Fehler am/mit dem Benzindruckregler: Das ist das kleine Döschen auf der Einspritzleiste zwischen den Zylinderbänken mit einem dünnen scharzen Gummischlauch dran. Dieses Bauteil sorgt dafür, daß unabhängig von der Last stets derselbe Druck den Benzin durch die Düsen bewegt. Also wenig Last, Drosselklappe nur wenig geöffnet = großer Unterdurck im Ansaugkanal vor der Einspritzdüse = kleiner Benzindruck, entsprechend bei hoher Last, Drosselklappe weit offen = kleiner Unterdruck im Ansaugkanal = hoher Benzindruck.
Der dünne schwarze Gummischlauch übermittelt diesen Druck aus dem Ansaugrohr an den Druckregler. Während bei den meisten übrigen Autos dieser Regler rein über diesen Ansaugrohrunterdruck gesteuert wird, hat der Xedos zusätzlich noch ein Magnetventil in diese Schlauchverbindung eingeschaltet, das vom Motorsteuergerät kontrolliert wird.
Dieser Schlauch ist somit elendiglich lang. Und schon eine kleine Undichtigkeit, eine poröse Stelle genügt, daß Dein Xedos gerade in der Stadt immer mt vollem Benzindruck -und entsprechend fett läuft. Bei höherer Last macht sich dieser Fehler überhaupt nicht bemerkbar, der Motor zieht ganz normal.

Zum Checken folge einfach dem Verlauf des schwarzen Gummi-Schlauches, der am Benzindruckregler angeschlossen ist. Das ist nicht leicht und hat etwas von einer Schnitzeljagd, weil es um so viele Ecken geht. Irgendwann stößt Du dann auf das von der ECU gesteuerte Magnetventil. Seine Einbauposition ist von Baureihe zu Baureihe unterschiedlich, der systematische Aufbau ist aber derselbe.
Dieses Ventil bezieht seinen Unterdruck aus dem zentralen Druckspeicher unterhalb des Ansaugkrümmers, der auch die VRIS-Klappen bedient. Der Zentral-Unterdruckschlauch - wenn wir ihn einmal so nennen wollen - zu diesem Druckspeicher wird oft und gern porös, weil er so nah am heißen Motorblock liegt. Diese Bauteile sind aber allesamt nur schwer zu kontrollieren und zu warten, weil man nur mühsam Zugang zu ihnen findet.

Viel Glück

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