Dass die Spannung für den menschlichen Körper uninteressant ist, erzähl mal bitte dem armen Elektriker, dessen verkohlte Haut wahrscheinlich heute noch an einer Hochspannungs-Schaltanlage meines ehemaligen Ausbildungsbetriebs eingebrannt ist. Und diese Schaltanlage ist auch noch geschützt, da kommt man an stromführende Teile selbst dann nur auf maximal 30 cm ran, wenn man ein Werkzeug durch das Gehäuse steckt. Das reicht schon, damit der Funke überschlägt.
Und nochmal: haltet euch nicht an diesen ominösen 430 mA auf. Wenn dieser Strom durch den Xenon-Brenner fließt und ich mit der Hand an Plus komme, dann durchfließen meinen Körper nicht diese 430 mA, sondern die 85 V, die an dem Kabel anliegen geteilt durch den Innenwiderstand meines Körpers.
Nochmal das schon erwähnte ohmsche Gesetz: wenn ich an 230 V (Steckdose) greife und mein Körper einen durchschnittlichen Widerstand von 1 kOhm hat, dann durchfließen mich 230 mA. Das Einzige, was einen Menschen dabei vor dem Herzstillstand bewart, sind die sich schlagartig verkrampfenden Muskeln oder ein FI-Schutzschalter. Ein FI-Schutzschalter löst ab 30 mA Fehlerstrom aus, weil Ströme darunter als halbwegs ungefährlich gelten - höhere Ströme dementsprechend als gefährlich.
Und ja, von 10000 V alleine kann man sterben. Schon mehr als oft genug passiert, wenn Menschen auf Zügen rumgelaufen und der Oberleitung mit 15000 V näher als 40 oder 50 cm gekommen sind. Dann springt nämlich der Hochspannungsfunke über und das war es dann. Tot. Klar ist der Strom der tödliche Faktor, aber der ergibt sich nun mal durch die Spannung und den elektrischen Widerstand des Körpers.
Gruß,
Christian
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