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Alt 03.07.2010, 11:09   #22
wirthensohn
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Mazda 3 Fastback (2023)
Mazda Xedos 6 2.0 V6 (1992)
Ich kenne mittlerweise ja beides und kann daher eines feststellen:

Für den ungeübten, wie auch für den normalen Autofahrer mit langjähriger Erfahrung ist ein Fronttriebler das sicherste Antriebskonzept (abgesehen vom Allrad). In Grenzsituationen oder wenn man mal eine Kurve zu schnell angeht, schiebt der Fronttriebler über die Vorderachse und bremst sich so sicher ab. Einen Fronttriebler, der bereits über die Räder zum Kurvenäußeren schiebt, kann auch ein halbwegs geübter Fahrer recht leicht wieder einfangen.

Einen Hecktriebler würde ich unerfahrenen oder normalen Autofahrern nicht empfehlen. Auf der Hinterachse ist einfach zu wenig Gewicht. Übertreibt man es und verlieren die Hinterräder die Haftung, dann war es das unter Umständen schon. Der gewöhnliche Autofahrer kriegt sowas nie wieder eingefangen.

Konkret: ich fahre seit Jahren die gleiche Strecke. Mit dem Xedos 6 und dem Xedos 9 auch im tiefsten Winter bei hoher Schneedecke keine echte Herausforderung. Man muss halt mal ein bisschen mehr am Lenkrad arbeiten und rutscht häufiger vorne ein Stück, aber relativ sicher.

Der letzte Winter mit dem Benz zeigte: ohne Traktionskontrolle, ABS und vor allem ESP wäre das Auto für mich auch mit langjähriger Erfahrung, aber ohne Rennfahrererfahrung und deren Fahrzeugbeherrschung, absolut tückisch und teilweise nicht beherrschbar.

Andererseits macht es auf Schnee natürlich wahnsinnig Spaß, mit einem üppig motorisierten Hecktriebler und ausgeschalteten elektronischen Fahrhilfen mal ein paar nette Drifts hinzulegen und das Auto mit dem Gaspedal statt dem Lenkrad um die Ecke zu bringen. Faktisch ist so ein Hecktriebler ohne Motorsporterfahrung aber tückisch und gefährlich.

Wie sagte es Walter Röhrl so treffend: "Wennst den Baum siehst, in den du rein fährst, hast untersteuern. Wennst ihn nur hörst, hast übersteuern"

Gruß,
Christian
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