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Alt 01.03.2011, 19:43   #2
wirthensohn
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Mazda 3 Fastback (2023)
Mazda Xedos 6 2.0 V6 (1992)
Was noch?

Von einem Tankstellenbetreiber habe ich erfahren, dass noch längst nicht überall E10 drin ist, wo E10 drauf steht.

Es sind zwar schon viele Zapfsäulen, insbesondere an Tankstellen der großen Mineralölkonzerne, umgerüstet. Jedoch steht aktuell E10-Kraftstoff noch gar nicht zuverlässig und in den benötigten Mengen zur Verfügung. Es wird wohl noch bis Ende April dauern, bis wirklich aus allen E10-Zapfpistolen tatsächlich E10 fließt und nicht das bisherige E5.

Gruß,
Christian


Ergänzung, 02.03.2011

Jay, ein netter Admin des Probe-Bayern.de Forums hat mir noch folgende Information zukommen lassen, die den Ford Probe betrifft, also den Plattform- und Technik-"Bruder" unseres Xedos 6:

Zitat:
Zu den Anmerkungen bzgl. dem "Ford" Probe:
Der Probe 1 mit dem F2T und F2 Motor sowie der Probe 2 mit dem FS und dem KL-Motor haben eine E10 Freigabe in den USA. Steht so schon in den originalen Betriebshandbüchern (also dem aus den USofA und Kanada) drin.

In den USofA wird bereits seit den 80er Jahren vereinzelt E10 ausgeschenkt, seit 1989 sogar flächendeckend überall. Entsprechend sind eigentlich ALLE für den amerikanischen Markt gebauten Fahrzeuge E10-fest. Einzig für das richtig "starke" E85 achtet man in Amerika auf entsprechende Freigaben für das Fahrzeug, bereits Ende der 80er/Anfang der 90er konnte man hier "FlexFuel" bzw. "BiFuel"-Fahrzeuge bestellen, die dann (wahrscheinlich "nur"?) entsprechend geänderte Leitungen haben, die Köpfe sind meist die gleichen. Andere (US-)Fahrzeuge widerum sind schon ab Werk und ohne irgendwelchen "besonderen Teile" E85-tauglich, ergo natürlich auch für E10 zugelassen.

Aus Erfahrung und Selbstversuch eines Freundes ergänze ich mal noch:
Zitat:
Und um nochmal das Thema Ethanol vs Aluminium.

Desto reiner das Aluminium, desto größer die Gefahr der Oxidation. Das Alu was Mazda verwendet oxidiert nicht stark, was auf einzelne Legierungen schliessen lässt, die das verhindern. Probleme mit Oxidation von Aluteilen in Motoren in Zusammenhang mit E10 gibt es, daß betrifft ansich nur europäische Herrsteller, speziell französische und auch einen deutschen. Von sonstigen Problemen ist mir nichts bekannt, ausser viel bla bla. Das Problem ist, daß die Ansaubrücken bestimmter Motoren von Innen regelrecht aufblühen. und auch andere Komponenten sich von Innen zerlegen, daß trifft aber nur auf eine handvoll Motoren zu.

Bei Mazdamotoren kann ich das defenitiv ausschliessen. Ich habe selber lange genug Versuche gefahren bzw. kenne welche die das auch ausprobiert haben. Die von mir dafür benutzten Motoren bzw. die der mir bekannten weisen deswegen keine Schäden auf und auch von Innen keine Oxidationen. Ich fahre mit weit höheren Mischungen als E10 seit 2005. Die einzigste Problematik besteht irgendwann darin, daß das Gemisch zu mager ist, wenn man zu viel davon zwischenmischt. Und mir ist aufgefallen, daß jeder Motor unterschiedlich darauf reagiert und das sogar unter den gleichen Typen.
Desweiteren stärkere Angriffe auf Tankinnenleben, Spritpumpe und Schläuche gibt es nicht.
Bei meinem 3,0l V6 (Ford-Motor) Probe hab ich vor kurzen den Tank getauscht, da die Entlüftungsanschlüsse oben abgerostet sind (von aussen). Innen war alles blitzblank und auch Pumpe und Co waren tadellos. Mein 3,0l ist sehr häufig mit höheren Mischungen als E10 befüllt worden, da ich was das betrifft, sehr geizig bin. Der 3,0l ist dazu noch der der mit LPG läuft, heißt der Sprit ist da noch wesentlich länger drin, als normal, da die meiste Zeit nur Gas gefahren wird. Benzin bzw Ethanol brauche ich nur für die Warmlaufphase oder wenn ich mal richtig Gas geben will.

Ich gebe allerdings noch zu bedenken, daß die Motorelektronik schon einigermassen in Ordnung sein muß, da höhere Mischungen als E10 ansonsten zu lauftechnischen Problemen führen kann, wenn diese nicht sogar schon im normalen E5 Betrieb auffallen.
Fazit zum Probe:
Wenngleich Mazda Deutschland nein sagt und Ford Deutschland alle seine alten Autos freigegeben hat - letztlich für mich entscheidend ist die Aussage, dass ALLE für den amerikanischen Markt gebauten Fahrzeuge E10-fest sind.

Geändert von wirthensohn (02.03.2011 um 13:38 Uhr)
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