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Alt 03.03.2011, 17:29   #36
wirthensohn
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Mazda 3 Fastback (2023)
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Und wieder Neuigkeiten:

Zitat:
Update:

Die Bundesregierung stellt klar, dass nicht E10 an sich gestoppt ist, sondern nur die Produktion bzw. Einfuhr vorläufig gestoppt sind. Dies sei erforderlich, weil die Lagerkapazitäten der Raffinerien erschöpft seien.

Wenn die Mineralölwirtschaft sich entscheidet, vorläufig kein E10 mehr zu anzubieten, werden Strafzahlungen fällig. Der ADAC geht davon aus, dass die Strafzahlungen in diesem Jahr ohnehin fällig werden und dass dies die Kraftstoffkosten mit ca. 2 Cent pro Liter belastet. Trotzdem begrüßte der Automobilclub die Entscheidung, E10 erst später und besser vorbereitet einzuführen.

Update 2:

Der Verband der Mineralölwirtschaft veröffentlichte mittlerweile eine "Gegendarstellung". Darin stellt der Verband klar, dass die Einführung von E10 nicht gestoppt sei. Vielmehr zwinge die "dramatisch geringe Nachfrage" nach E10 die Raffinerien dazu, ihre "Produktion an die Nachfrage anzupassen". Das bedeutet wohl einen Produktionsstopp, bis die Lager wieder geleert sind.

Nach Aussage des Verbandes bedeutet dieser Produktionsstopp keinen Rückzug der Mineralölindustrie aus der E10-Einführung, sondern lediglich eine Anpassung der Produktion an die Nachfrage. Es müsse das gemeinsame Anliegen von Politik, Automobilindustrie, Automobilclubs und Ölindustrie sein, die Vorbehalte gegenüber Super E10 abzubauen.

Was geschieht, wenn die Nachfrage weiterhin so niedrig bleibt, ließ der Verband offen. Das Szenario, nach dem dann wieder größere Mengen an Super E5 produziert werden, ist aber nicht unwahrscheinlich. Mit der Folge, dass die fälligen Strafzahlungen auf den Benzinpreis aufgeschlagen werden
Quelle: Motor-Talk

Zitat:
E10-Chaos: Brüderle platzt der Kragen

Die Einführung wird gestoppt, die Einführung wird nicht gestoppt – die neue Benzinsorte E10 sorgt für Chaos an der Zapfsäule. Die Verbraucher sind verunsichert, die zuständigen Minister schäumen vor Wut.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) will zeitnah alle Beteiligten zu einem „Benzin-Gipfel“ einladen, wie er am Donnerstag in Berlin sagte. „Fakt ist, dass die Verbraucher völlig verunsichert sind.“ Er halte es „daher für entscheidend, dass die Beteiligten, insbesondere die Automobil- und die Mineralölwirtschaft, die Atempause bei der Umstellung auf E10 nutzen, um bei den Verbrauchern für absolute Klarheit zu sorgen“. Er reagierte auf widersprüchliche Aussagen aus der Mineralölwirtschaft zur Einführung des Biosprits E10.

E10 bleibt, wo es ist

Die Nachrichtenagentur dpa hatte den Chef des Mineralölwirtschaftsverbandes, Klaus Picard, mit den Worten zitiert, die Einführung werde vorerst gestoppt. „Das System platzt sonst“, sagte er mit Blick auf Versorgungsengpässe bei anderen Benzinsorten, die wegen des Käuferstreiks bei E10 verstärkt getankt werden. Eine Sprecherin des Verbandes widersprach später: Es gebe keinen Rückzug, der Vertrieb laufe weiter, lediglich die Raffinerieproduktion werde angepasst.

Der Mineralölwirtschaftsverband stellte klar, E10 werde vorerst nicht in weiteren Regionen eingeführt, bleibt aber an bereits mit E10 ausgestatteten Tankstellen erhältlich. Bisher gibt es das Superbenzin mit einem Anteil von zehn Prozent Ethanol an etwa der Hälfte der 15 000 Tankstellen. Wann es E10 an allen Tankstellen gibt, hängt vor allem davon ab, ob die Verbraucher den Sprit in naher Zukunft annehmen.

Ärger über Durcheinander

Der ADAC rügte das Durcheinander. „Das Chaos und die Verwirrung der Autofahrer mussten beendet werden“, sagte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer in München. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) verurteilte die Handhabe bei der Einführung des Biosprits scharf. Es sei unglaublich, welche Politik der Mineralölwirtschaftsverband betreibe, sagte VCD-Sprecher Gerd Lottsiepen. „Erst wurden die Verbraucher über den Tisch gezogen mit der Einstellung von E5-Super, dann wurden sie zum teuren Super Plus gedrängt.“

Brüderles Kabinettskollege, Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), kritisierte das Chaos bei der Einführung scharf. „Das Durcheinander, das die Mineralölwirtschaft hier veranstaltet, ist nicht akzeptabel.“ Es führe zu einer vollständigen Verunsicherung der Verbraucher. „Die Mineralölindustrie sollte sich endlich eine vernünftige Strategie überlegen, statt jeden Tag widersprüchliche und verwirrende Botschaften auszusenden.“
Nach Informationen aus der Branche lehnten es 60 bis 70 Prozent der Autofahrer ab, die neue Spritsorte zu tanken. Stattdessen sind sie auf das deutlich teurere Super Plus ausgewichen. Der ADAC wirft der Mineralöl-Branche vor, selbst die Schuld an der Verweigerungshaltung der Verbraucher zu tragen. Die Branche habe nicht gut genug über den neuen Kraftstoff aufgeklärt, sagte ein ADAC-Sprecher. „Es hat sich gezeigt, dass eine zu große Verwirrung und eine zu geringe Akzeptanz bestehen“, sagte er.
Quelle: Focus Online

Gruß,
Christian
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