Hightech im Alltag

[-=LuX=-]

Auf Kabel 1 läuft gerade "Abenteuer Leben".
Das Thema: Eine Hitliste "Hightech für den Alltag".

Auf Platz 6:

Ein OBD Tester fürs Auto.
Freundliche Mechaniker manipulieren ein Auto und siehe da: Das Gerät hat den Fehler gefunden. Da freuen sich die unbedarften Zuschauer, dass sie ein solch intelligentes Gerät schon für 30,- € bekommen.

Vielleicht sollten wir der Redaktion mal eine LED mit Vorwiderstand schicken. Denn diese Hightech Konstruktion "findet" den Fehler sogar ganz ohne eigene Stromversorgung.

Gruß
Jürgen

[ricer]

Naja, wir wollen schon so fair sein und eingestehen dass das mittels OBD-Tester komfortabler und einfacher geht als mit Argusaugen das aufblitzen von LED´s zu zählen...

[-=LuX=-]

Du hast es nicht verstanden. Nicht der OBD Tester "findet" den Fehler, sondern wenn der Fehler schon "gefunden" wird, dann vom Auto (bzw. von der OBD im Auto) selbst. Der OBD Tester zeigt den Fehler nur an.

Nach Logik der Sendung hätte also auch die LED den Fehler "gefunden" und wäre somit ein High Tech Gerät.

[ricer]

Ist schon klar, ich weiß wie die OBD-Schnittstelle funktioniert...
Aber so wie ich´s verstehe zeigt ein OBD-Tester im Gegensatz zu einer LED den Fehler halt nicht als mitzuzählenden Binärcode an sondern als fertigen Fehlercode oder sogar in "Prosa"
Dass so ein Teil wenig mit High-Tech zu tun hat stimmt natürlich, aber ist doch trotzdem ein nettes Gadget...

[GIFT2]

Zitat von ricer

Dass so ein Teil wenig mit High-Tech zu tun hat stimmt natürlich, aber ist doch trotzdem ein nettes Gadget...

Ja aber man muß doch keine 30 Euro zum Fenster raus werfen, wenn es mit einer Drahtbrücke und einer 12V LED (z.B. Standlicht 5W5) auch getan ist.
Die Intervalle Pause-lang-kurz kann jedes Kind verständlich auffassen.
Und wer das wiederum nicht (mangels entsprechender Literatur) einem Fehler zuordnen kann, der braucht hier nur fragen und dem wird geholfen.

Grüße

[wirthensohn]

Zitat von GIFT2

Ja aber man muß doch keine 30 Euro zum Fenster raus werfen, wenn es mit einer Drahtbrücke und einer 12V LED (z.B. Standlicht 5W5) auch getan ist.

Das sind aber zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Mit einem ach so tollen ODB-Fehlerauslesegerät kommst Du an dem alten, proprietären Mazda-Diagnostecker keinen Millimeter weit, während Du bei moderneren Autos mit ODB-Schnittstelle wiederum mit einer LED rein gar nichts mehr ausrichten kannst. Der Vergleich hinkt also.

Gruß,
Christian

[GIFT2]

Hast du jetzt falsch verstanden. Ich meinte das der Aufwand an unserem Diagnosesystem an den Fehler zu kommen geringer ist, als bei einem Fahrzeug mit OBD-Schnittstelle. Mir ist schon klar das der X6 sowas nicht hat.

[wirthensohn]

Ok.

Wobei das auch kein Kunststück ist und auch da der Vergleich wieder etwas hinkt: während bei unserem - unbestreitbar technologisch eher mittelalterlich primitiven - Fehlerspeicher bestenfalls die rudimentärsten Fehler abgelegt werden können und abgesehen von eben solchen groben Fehlern bestenfalls Motorsteuerung, ABS und Airbag abgefragt werden können, sieht das bei modernen Autos gänzlich anders aus.

Denn dort erzählen Dir über die OBD-Schnittstelle gleich Dutzende von vernetzten Steuergeräten Ihre komplette Leidensgeschichte bis zum kleinsten Unwohlsein, da kriegst Du präzise Informationen über gefühlte Millionen an Sensorwerten samt Historie geliefert, die bei unseren alten Autos noch nicht mal erfasst wurden und da kannst Du selbst Abgaswerte umfassender und präziser abfragen, als sie jede Abgasuntersuchung bieten könnte (weshalb letztere bei neuen Autos künftig auch gar nicht mehr durchgeführt werden soll).

Will heißen: zwangsweise und unvermeidlich ist es mit OBD-Diagnose aufwändiger, mögliche Fehler abzufragen als bei unserer althergebrachten LED-Variante. Nur ist auch der Informationsgehalt auch ungleich größer und die Diagnosetiefe um Lichtjahre tiefgreifender...

Gruß,
Christian

[GIFT2]

Zitat von wirthensohn

Nur ist auch der Informationsgehalt auch ungleich größer und die Diagnosetiefe um Lichtjahre tiefgreifender...

Ja, sicher mag das so sein und erleichtert bei solchen Fahrzeugen bestimmt die Fehlersuche.
Bei der eher rudimentären Elektronik des X6 kommt man aber mit dem Fehlerspeicher und einem Multimeter fast immer ans Ziel.
Da kann man eben mal fix ein Paar Nebler samst Kabelbaum oder eine Anhängerkupplung nachrüsten, ohne dass das Fahrzeug sich darüber beschwert.
Mir fehlt eigentlich in der Hinsicht nichts.
Eine schöne Spielerei wäre allerdings eine Momentanverbrauchsanzeige die aber sicher nur mit Boardcomputer realisierbar wäre. Dann noch eine brauchbare Anzeige für Öldruck und -temperatur, obwohl man das bei diesem Auto wohl nie braucht.
Aber informativ wäre es halt trotzdem und mir pers. wichtiger als umfassenderes Diagnosetool.
Was vermisst ihr an der Elektronik des X6 ? Also viel fällt mir da nicht ein.

[wirthensohn]

Zitat von GIFT2

Eine schöne Spielerei wäre allerdings eine Momentanverbrauchsanzeige die aber sicher nur mit Boardcomputer realisierbar wäre.

Der Bordcomputer ist dafür nur teilweise zuständig. Das Motorsteuergerät muss den Verbrauch anhand der Öffnungszeiten der Kraftstoffeinspritzventile berechnen. Der Bordcomputer ist sozusagen nur "ausführendes Organ" - er muss lediglich die vom Motorsteuergerät angelieferten Daten aufsummieren und anzeigen. Was auch bei unseren alten Autos kein Problem ist, schließlich gibt es diese Funktion ja beim Xedos 9.

Beim Xedos 6 hielt Mazda das wohl für verzichtbar. Du müsstest also nur ein KL-Steuergerät und das Bordcomputermodul aus dem X9 in Deinen X verfrachten und schon hast Du auch eine Verbrauchsanzeige

Zitat von GIFT2

Dann noch eine brauchbare Anzeige für Öldruck und -temperatur, obwohl man das bei diesem Auto wohl nie braucht.

Die Öltemperatur wäre eigentlich der wichtigste Wert, den es im Auto gibt. Die meisten Autofahrer unterliegen ja dem Irrglauben, dass man anhand der Kühlmitteltemperaturanzeige feststellen könne, wann der Motor warm ist. Dabei ist das Öl doch das eigentlich wichtige Element im Motor, das ausreichend warm sein muss, bevor man munter Vollgas gibt.

Die Öldruckanzeige halte ich persönlich für verzichtbar, denn der Öldruck erscheint mir nicht wirklich aussagekräftig. Die alten Benz' hatten so eine Anzeige und irgendwie konnte ich der sich ständig ändernden Anzeige keinen echten Nutzwert und keine sinnvolle Information abgewinnen.

Und wenn dann die Anzeige mitten in voller Fahrt plötzlich auf Null sackt, so wie bei meinem 124er am zweiten Tag nach dem Kauf geschehen, dann ist diese Anzeige echt kontraproduktiv - weil die Vorstellung eines dicken Achtzylinders mit schlagartig verloren gegangenem Öldruck unweigerlich Panik, Herzrasen und die bildliche Vorstellung eines bis über die Schmerzgrenze ausgequetschten Dispokredits hervorruft... das ist gerade dann übel, wenn wieder mal nur der Drucksensor eine Macke hat... *seufz*

Zitat von GIFT2

Was vermisst ihr an der Elektronik des X6 ? Also viel fällt mir da nicht ein.

Nachdem ich ja immerhin etwas über zwei Jahre lang eine moderne E-Klasse mein Eigen nennen durfte, die Elektronik im Überfluss hatte und wirklich alles elektronisch gesteuert und geregelt war, würde persönlich Deine Frage ganz eindeutig so beantworten: nichts. Rein gar nichts. Ganz im Gegenteil.

Gruß,
Christian