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-=LuX=- 06.11.2015 18:29

10W40 vs. 10W60 (Miller)
 
Ja, ich weiß...
...und nein, ich will keine neue sinnlose Öldiskussion auslösen. Ich teile auch grundsätzlich die im Forum vertretene Auffassung, dass 10W40 teilsynthetisch das richtige Öl für unsere Motoren ist.

Dennoch hätte ich gerne ein paar Meinungen zu folgendem:

Mein Miller hat inzwischen einen fabrikneuen Lysholm Lader und einen Austauschmotor mit 0km spendiert bekommen. Beides befindet sich jetzt in der Einfahrphase und das ist für mich Anlass, doch noch mal über das Motoröl nachzudenken, weil einige der üblichen Diskussionskandidaten wie "vollsynthetisches Öl löst alte Ablagerungen, die die feinen Ölkanäle verstopfen könnten" etc. hier nicht relevant sind.

Der Motor hatte ja offensichtlich über die letzten Jahre thermische Probleme (s.a. hier), wobei das 10W60 hilfreich sein könnte, sowas in Zukunft zu vermeiden. In diesem Zusammenhang hat mir die Werkstatt, die den Motor eingebaut hat, empfohlen über 10W60 nachzudenken und ein anderer Kfz. Meister hat mir dazu geraten. Er selbst fährt Alfa und dieses Öl.

Grundsätzlich neige ich dazu, dem zu folgen. Eigentlich der einzige Punkt, bei dem ich mögliche Folgen nicht abschätzen kann, ist, der durch die höhere Scherstabilität zu erwartende höhere Öldruck (droht Gefahr?) und ggfs. schlechtere oder langsamere Durchölung duch "dickeres" Öl.

Man findet sehr oft die Meinung, dass man dieses Öl sozusagen als Retter für Motoren mit hoher Laufleistung ansieht, um bereits eingetretene Ölverluste zu reduzieren. Hinsichtlich neuer Motoren gibt es da eher weniger Aussagen. Kann man evtl. Undichtigkeiten durch den zu erwartenden, höheren Öldruck provozieren (evtl. Wellendichtungen des Kompressors)?

Gibt es dazu qualifizierte Meinungen? Bitte auch unter Berücksichtigung, dass der Motor einen Kompressor hat, der am Motoröl Kreislauf angeschlossen ist und auch bei hoher Laufleistung typischerweise Probleme mit den Wellendichtungen hat.

Gruß
Jürgen

Bartoff 07.11.2015 11:06

.
 
Hallo Lux, das 10w60 kannst Du problemlos fahren. Ich selber hab es schon ungefähr 20k km drin. einziger makel, er springt etwas langsamer an, dreht langsamer. Ist aber auch nicht schlimm. Das mit dem durchölen beim kalten zustand, geht genauso schnell wie beim 10w40. und vom verbrauch habe ich keine änderung bemerkt, liegt im schnitt bei 7,5-8,5 liter.
wie gesagt er fährt sich genauso wie mit dem 10w40 nur das er, kann mich auch täuschen, etwas leiser ist. p.s wie soll denn höherer öldruck entstehen??

-=LuX=- 07.11.2015 13:15

Hallo Bartoff,

Vielen Dank für die Antwort.
Ich bin hinsichtlich Motoröl natürlich kein Experte und habe auch tagelang einschlägige Threads in diversen Foren gelesen. Ich finde jetzt den Beitrag nicht wieder, aber irgendwo wurde (für mich) plausibel dargelegt, dass aufgrund der höheren Scherstabilität des 10W60, zwangsläufig einerseits ein höherer Öldruck entsteht, andererseits dieses aber nicht zwangsläufig eine bessere Durchölung zur Folge hat, weil das Öl eben schwerer durch enge Spalte gepresst werden kann.

Klingt für mich nachvollziehbar und ich habe auch viele Beiträge gefunden, wo der Öldruck tatsächlich mit verschiedenen Ölen gemessen und das gesagte bestätigt wurde.

Deine Erfahrung, dass der Motor mit diesem Öl etwas schwerer anspringt, hängt offenbar damit zusammen, dass das 10W60 auch bei 40° schon eine etwa doppelt so große Viskosität hat, wie das 10W40. Verstehe ich zwar nicht wirklich, muss ich aber auch nicht diskutieren.

Hinsichtlich unserer Motoren muss ich sagen, ich weiß nicht genau, ob und wie der Öldruck bei den K-Motoren evtl. geregelt wird (weiß das hier jemand?) und der Öldruck daher doch nicht steigt. Das mit der eventuell schlechteren Durchölung würde dann aber m.E. trotzdem bestehen bleiben. Ich glaube aber, dass die Spaltmaße in den letzten 20 Jahren eher geringer geworden sind. So dürfte das auch keine Rolle spielen.

Aber wie gesagt, eine theoretische Öldiskussion halte auch ich nicht für sinnvoll, weil zu viele Aspekte eine Rolle spielen und zudem fast nur Halbwissen vorhanden ist. Ich schließe mich da ein.

Aber ein paar "einfache" Dinge wie Öldruck halte ich für diskutierbar. Interessant sind daneben m.E. in erster Linie praktische Langzeiterfahrungen.

Gruß
Jürgen

PS
Was hat Dich zur Wahl dieses Öls veranlasst?
Wie ist Deine Laufleistung von Motor und Kompressor?
Wie groß ist Dein aktueller Ölverbrauch?

Bartoff 07.11.2015 15:26

Hi also als erstes warum ich dieses genommen habe, wahrscheinlich das der schmierfilm nicht abreissen tut (ehrlich gesagt weiss ich das gar nicht mehr). na wie gesagt im sommer hatten wir 45 grad im schatten, das war ein hauptgrund. mit nem 5w30 wie es mazda vorschreibt und tempo 220 wäre vielleicht der kompressor oder motor flöten gegangen.
Motor ist auch etwas leiser geworden bzw laufruhiger.
zur zeit sind knapp 160k drauf, alles noch original.
der ölverbrauch ist etwas seltsam, davor war 5w30 drin da war es etwas mehr wüde sagen ca 100-200 ml auf 1000km je nach fahrweise.
jetzt liegt er bei ca 100-200 ml auf 1500-2000 km
kann man schwer abschätzen, mal bei 1000km nix und dann nach 200 km fehlen 2mm am stab.
im allgemeinen finde ich das öl besser.

läuft ruhiger
ölverbrauch zurückgegangen
spritverbrauch habe ich keine steigung gemerkt

Bartoff 07.11.2015 15:34

.
 
... und falls der motor oder kompressor kaputt gehen sollte bei normaler fahrweise.
dann wäre es auch mit einem anderen öl passiert, meine meinung. (oder hat davor schon ein schaden gehabt)
weil es klingt für mich absurd das ein motor kapputt geht wegen eines anderen öl, so empfindlich kann meines erachtens kein motor sein.

grüsse Dennis

-=LuX=- 07.11.2015 16:03

Das mit dem merkwürdig extrem schwankenden Ölverbrauch kenne ich auch, habe aber auch keinen Zusamenhang zur Fahrweise erkennen können. Mal fährt man etwas aggressiver und erwartet einen höheren Ölverbrauch und er braucht praktisch nichts. Dann aber wieder ruhige Fahrweise und der Ölverbrauch ist höher. Das kenne ich aber nicht nur vom Miller, sondern auch vom 98'er X6.

Sicher wird ein Motor nicht gleich kaputt gehen, wenn man "irgendein" Öl einfüll. Aber es wird sich sicher auf den Verschleiß und damit auf die Lebensdauer auswirken. Das merkt man ja erst, wenn es zu spät ist.

Gibt es noch Meinungen zum Öldruck? Kann jemand erklären, wie das bei den K-Motoren ist? Kann der theoretisch zu groß werden, oder wird der geregelt?

Der Öldruck ist aber ja bei kaltem Öl am höchsten, spielt dann ein etwas höherer Öldruck bei warmen Öl überhaupt eine signifikante Rolle?

Gruß
Jürgen

wirthensohn 08.11.2015 10:46

Der Öldruck variiert recht deutlich. Aber nicht nur je nach Öl und Öltemperatur, sondern auch beim betriebswarmen Motor.

Das kann man recht schön bei Fahrzeugen beobachten, die eine Öldruckanzeige im Kombiinstrument haben, wie beispielsweise verschiedene ältere Mercedes oder auch der MX-5. Gerade beim MX-5 (es war ein NC) war ich damals bei der ersten Fahrt sehr irritiert, weil sich die Anzeige ständig änderte je nach Last und Fahrzustand. Ist aber normal.

Also würde ich dem Öldruck keine zu hohe Beachtung schenken. Er darf nur nicht zu gering werden.

Gruß,
Christian

-=LuX=- 08.11.2015 17:13

Vielen Dank für Eure Meinungen!

Hat vielleicht noch jemand irgendwelche Einwände, die gegen vollsynthetisches 10W60 sprechen?

Gruß
Jürgen

hörnchenmeister 08.11.2015 17:18

Der Preis :-)

Scherz beiseite,

Die alten 16V Clio´s hatten noch echte Hydrostößel und vorgebene Öldruckwerte bei Leerlauf und Teillast usw.

Diese hatte die Community Leute nur mit 10W60 geschafft,

Nebenbei sollte es aber nicht dickflüssiger oder zäher sein als 10W40, der 2. Wert geibt ja die Scher- und Temperaturstabilität des Ölfilms an.

-=LuX=- 08.11.2015 17:53

Wenn's nur der Preis ist..

..wenn man dagegenhält, dass ich mit dem alten Motor/Kompressor einen Ölverbrauch > 3 l /1000 km hatte, tritt das für mich etwas in den Hintergrund. Die Kosten treten dann ja nur noch für Ölwechsel auf.

Dickflüssiger oder zäher ist das Öl aber ja gerade durch die höhere Scherfestigkeit. Dadurch ja auch der (beim Clio erwünschte) höhere Öldruck (für mich überraschend ist die Viskosität bei 40°C auch schon etwa doppelt so hoch, wie beim10W40).

Du hättest auch keine Bedenken?

Gruß
Jürgen

hörnchenmeister 08.11.2015 18:52

Bei der Ölbezeichnung ist aber die 1. Zahl die Viskositätsangabe.
Weshalb das kalt nicht dicker/zäher/träger sein kann.

Es hat nur bei 100°C eine höhere kinematische Viskosität.
Es bleibt dadurch zäher und belastbarer.

wirthensohn 08.11.2015 19:33

Beide Zahlen definieren die Viskosität.

Die Zahl vorne ist geringste Viskosität des Öls (bei niedriger Temperatur), die zweite ist die höchste Viskosität (bei hoher Temperatur). Kaltes 10W-60 ist also gleich flüssig wie kaltes 10W-40; bzw. beide sind bis -30° gleichermaßen noch pumpbar. 10W-60 ist bei hoher Temperatur dickflüssiger als 10W-40. Nachzulesen in der Wikipedia.

Gruß,
Christian

-=LuX=- 08.11.2015 19:47

Ich würde - wie Du - auch erwarten, dass sich ein 10Wxx Öl im kalten Zustand immer gleich verhält. Tatsächlich ist es aber wohl doch nicht so. Ich hatte ja auch geschrieben, dass mich das wundert.

3 Beispiele:
  • Der Öldruck ist im kalten Zustand am höchsten und es herrscht in den Foren (auch in unserem) gerade die Angst wegen zu hohem Öldruck beim Kaltstart vor. Ok, ist 'ne Meinung im Internet, muss also nicht stimmen.
  • Dennis hat in diesem Thread geäußert, dass der Motor mit 10W60 gegenüber 10W40 träger anspringt. Das ist eine konkrete Angabe.
  • Ich habe auch Datenblätter verglichen (Liqui Moly 10W40 vs. Liqui Moly 10W60). Viskosität bei 40C für 0W40: 88.2 mm²/s, für 0W60: 155 mm²/s.
Das 10W40 ist zwar ein Leichtlauföl, aber andere hat LM garnicht im Angebot. Gegen andere Hersteller habe ich jetzt nicht verglichen. 40° ist ja auch die Temperatur, auf die sich der Wert vor dem "W" bezieht.

Gruß
Jürgen

wirthensohn 08.11.2015 20:03

Die Zahl vor dem W ist nicht die Viskosität bei +40°, sondern bei der Temperatur, bei der das Öl noch pumpbar ist. Bei 10W ist das -30°, bei 0W wäre es -40°. Die Zahl hinten definiert die Viskosität bei 100°.

Ich nehme mal an, dass mit dem vermeintlich schlechteren Motorstart der Kaltstart gemeint ist. Hier muss man also die Kalt-Viskosität vergleichen.

Und hier sind beim Blick in die Datenblätter beispielsweise für das Liqui Moly Leichtlauf 10W-40 und das Liqui Moly SynthoilRaceTechGT 10W-60 gleichermaßen Viskositäten bei -25° von <7000 mPas nach DIN 51377 angegeben. Also identisch.

Der Motor sollte also bei wirklich vergleichbaren Umständen (gleiche Temperatur, gleicher Luftdruck, gleiche Luftfeuchtigkeit, gleicher Batteriezustand) objektiv gleich gut starten.

Im Sommer sollte ein 10W-60 eigentlich doch eher Vorteile haben?! Aber mir fehlt der Glaube, dass das objektiv unter vergleichbaren Bedingungen einen nennenswerten Unterschied beim Motorstart ergibt. Meine Xedos' starten bei voller Batterie sowohl im tiefsten Winter wie auch im vergangenen Sommer nach 8 Stunden in praller Sonne bei über 40° (im Schatten) gleichermaßen problemlos und praktisch sofort mit Zündschlüsseldrehen.

Gruß,
Christian

dolbyleon 06.03.2016 18:09

Hallo,

also ich hab auf einer Ölanalyseseite gelesen, das 10w40 bei im unteren Temperaurbereich meist dünner ist als 10W60, trotz der gleichen 10 vorm W.

Da ich nicht täglich den Xedos starten werde, wie mein Vorgänger, werde ich dem Zukünftigen Sommerwagen also 10W60 gönnen.

Da im Motorraum das Metall mit gelben klebrigem Olrückstandsfilm begelegt ist, zum Glück nicht schwarz, werde ich mal vor dem Ölwechsel eine Schlammspühlungsbehandlung machen, da das vollsynthetische sehr lange drin bleiben soll ( nur Langstrecke) und keine Ablagenrungen hinterlassen sollte.
Der gelbe Film ist für mich ein Rückstand vom Teilsynth. Öl, das bei hoher thermischer Belastung zurückbleibt.

Das hab ich beim Mini so nicht, trotz ähnlichen Ölen, auch wenn mal lange Fast-Vollgas -Autobahn-Belastungen dabei waren.
Beim 1,6 er Minimotor hab ich auch 10er drin und kippe 20er und zum Winter mal 10er nach, um Ventilklappern an den Hydros zu dämpfen.
Beim mini ist 5w40 empfohlen was ca. doppelt so dünn ist.
nach sehr vielen Kurzstecken, 3-6 km, ist nach diesem Winter nun trotzdem wieder leichtes klackern zu hören. Da hat das Wasser und das Benzin doch nun schon hörbar das Öl verdünnt.

Der Xedos mit dem Gelben Ölfilm, deutet für mich auf höhere Therm. Beastungen als im Mini hin.....oder auf eine ehemalige Verwendung von minderwertigem Öl hin.........so ist mein Verständniss.

andyhsw 10.07.2016 15:21

Ich kann das 10W60 von Shell bestens empfehlen!
In der Bucht gibt es den 5-Liter kanister für 35,-incl.Versand!
Schon alleine wegen der Gasanlage fahre ich das Vollsynthetische Öl auf meinem Xedos!( Säurebildung )

Auf meinen anderen Autos ist es auch drauf-da wegen der thermischen Stabilität ( ganz besonders beim CRX )
Bei heißem Öl hat man im Leerlauf immer mind.1 Bar Öldrück am Zylinderkopf ( so wars zumindest bei meinem alten Wintergolf ).
Beim CRX sitzt der Geber am Ölfilter, da habe ich auch niemals unter 1-1,5 Bar Öldruck.

Wenn ich micht recht erinnere, reißt der Ölfilm bei diesem Öl erst bei über 170°C!

Undichtigkeiten haben sich bei meinen Fahrzeugen durch das verwenden des Öles auch nicht gezeigt!

Gruß Andy


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