Xedos-Community Forum

Xedos-Community Forum (https://www.xedos-community.de/forum.php)
-   Elektrik (https://www.xedos-community.de/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Diagnose Interface für Xedos 9? (https://www.xedos-community.de/showthread.php?t=46588)

Mazda RX-7 SA 26.04.2020 19:41

Zitat:

Zitat von wirthensohn (Beitrag 147708)

Das ist der Vorteil, wenn das Auto ohnehin komplett von einem einzigen Linux-Computer gesteuert wird: alle nötigen Softwarekomponenten für CAN-BUS und OBD2 sind im Linux-Betriebssystemkern bereits enthalten. Den Rest bastelt man mit ein paar Zeilen Programmcode ;)

Grüße
Christian

Das ist aber Segen und Fluch in einem...:schlag::eek:
Also ich würde nicht wollen, dass in meinem Wagen nur ein einziges Steuergerät äh Computer vorhanden und für alle Funktionen verfügbar wäre!
Der kleineste Fehler kann ja dann alles lahm legen...

wirthensohn 26.04.2020 21:24

Zitat:

Zitat von Mazda RX-7 SA (Beitrag 147718)
Also ich würde nicht wollen, dass in meinem Wagen nur ein einziges Steuergerät äh Computer vorhanden und für alle Funktionen verfügbar wäre!
Der kleineste Fehler kann ja dann alles lahm legen...

Das sehe ich allerdings als Elektroniker und Informatiker gänzlich anders...

Status quo ist: unzählige Steuergeräte von ebenso unzähligen Zulieferern kommunizieren über einen schmalbandigen Datenbus. Das ergibt fast zwangsläufig Inkompatibilitäten, Kommunikationsstörungen über den Datenbus, ein Steuergerät mit Wehwehchen kann das ganz Auto lahm legen oder zu unauffindbaren (sporadischen) Fehlern führen, ebenso irgendwo ein beschädigtes Kabel oder die unvermeidlichen und üblichen Korrosionen in Steckverbindungen - und und und... unfassbar viele potenzielle Fehlerquellen tun sich hier auf.

Und wir müssen noch gar nicht darüber reden, dass wir heute gigantische Datenmengen jede Sekunde durch das ganze Auto schieben, weil alle Steuergeräte miteinander interagieren müssen. Kommunikation zwischen Programmen (bisher halt noch zwischen Programmen auf einzelnen Steuergeräten) über einen Datenbus ist schlicht zu langsam für heutige Einsatzzwecke - mit gewaltigen Datenmengen von bis zu 8 Kameras, mehreren Radarsensoren und Dutzenden Ultraschallsensoren für die Umfeldüberwachung.

Hast Du alles in einem Computer, fallen alle diese Probleme weg. Und fällt ein Softwarefehler auf, kann dieser - wie bei Tesla eindrucksvoll zu sehen - mal eben nebenbei live und während der Fahrt per Online-Update behoben werden.

Das geht bei aktuellen Autos nicht. Die müssen dafür in die Werkstatt, wo dann für jedes einzelne Steuergerät über die Diagnoseschnittstelle jeweils das für dieses eine Steuergerät bestimmte Update eingespielt werden kann.

Mein Fiesta bekam beim letzten Werkstattbesuch (mal wieder) ein Update für das Motorsteuergerät, ein Update für das Getriebesteuergerät, ein Update für das Kombiinstrument und ein Update für das Infotainment-/Navigationssystem. Für das Kamerasystem, die Türsteuergeräte, das Energiemanagement, das Airbagsteuergerät, das ABS-ESP-Traktionskontrolle-Steuergerät und die Klimasteuerung war diesmal ausnahmsweise noch kein Update verfügbar... ;)

Tesla beispielsweise muss lediglich einzelne, kleine Programmkomponenten auf dem zentralen Linux-Computer over the air updaten. Und weil keine externen Zulieferer proprietäre Steuergeräte zuliefern, sondern die gesamte Software in der Hand des Autoherstellers liegt, können auch die ältesten Fahrzeuge der Modellreihe problemlos immer noch regelmäßig Updates erhalten.

Was ich so lesen konnte, ist das hier Beschriebene in der Autobranche längst bekannt und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die derzeit noch übliche Technikinfrastruktur in Autos mit vielen einzelnen Steuergeräten aussterben wird.

Grüße
Christian

wirthensohn 28.04.2020 16:51

Kleiner Nachschlag zum Thema einzelner zentraler Computer für alle Funktionen des Fahrzeugs und die Vorteile davon: vor einigen Monaten konnte man lesen, dass Tesla mal eben over the air ganz nebenbei und kostenlos für Alle ein Update aufspielt, welches das Batteriemanagement optimiert und so für eine größere Reichweite sorgt.

Heute hat AutoBild online berichtet, dass Tesla für alle Model S in der Performance-Variante erneut ein Update ohne Zutun der Besitzer verteilt, welches die maximale Motorleistung von (umgerechnet in alte Währung) 789 PS auf 835 PS erhöht. Übrigens: die Performance-Version hatte mit früheren Versionsständen noch so etwa 770 PS... nur... na ja, von 0 auf 200 km/h in 12 Sekunden, da kommt man ja gar nicht voran :p

Man kann sich drüber streiten, ob ungefragte Updates sinnvoll sind, die einen Dog-Mode zur Bespaßung des im Auto wartenden Hundes nachrüsten oder ein kuscheliges Lagerfeuer auf dem Display oder die Einstellmöglichkeit eines furzenden Blinkers.... aber Optimierungen der Motorsteuerung, der Reichweite und laufende Verbesserungen an den Assistenzsystemen sind ein echter Mehrwert des zentralen Computersystems.

Das ist in etwa so, als könnte VW für alle zehn Jahre alte Golf ein Update ohne Werkstattbesuch an die Kunden verteilen, das mal eben 20 PS nachlegt und den Kraftstoffverbrauch um einen Liter auf 100 km reduziert, weil die VW-Ingenieure nachmal ein bisschen die Software der Motorsteuerung optimiert haben.

OK, vielleicht ist VW beim Thema Optimierung der Motorsteuerung kein ganz so glücklich gewähltes Beispiel... 8)

Grüße
Christian

Mazda RX-7 SA 03.05.2020 15:49

Du betrachtest hier aber nur die Vorteile. Habe auch nicht gesagt, dass es keine Vorteile hätte einen zentralen Steuer-Computer zu haben.
Man muss aber auch immer die Nachteile betrachten. Bei einigen von dir als Vorteile genannten "Features" wird mir ehrlich gesagt schwindlig...

Für dich ist es vielleicht ein Vorteil wenn das Auto mit dem Internet verbunden ist und vom Hersteller ohne das Wollen des Besitzers ein Update bekommt.
Aber hallo?!?
Das geht dann ja soweit, dass einem das Fzg beliebig aus der Ferne auch stillgelegt werden kann!

Das ist für mich nur ein weiterer Grund bei meinen "alten" Fahrzeugen zu bleiben die zum Glück noch nicht mit dem Internet verbunden sind. Das brauch ich auch nicht...


Zitat:

Zitat von wirthensohn (Beitrag 147721)
Status quo ist: unzählige Steuergeräte von ebenso unzähligen Zulieferern kommunizieren über einen schmalbandigen Datenbus. Das ergibt fast zwangsläufig Inkompatibilitäten, Kommunikationsstörungen über den Datenbus, ein Steuergerät mit Wehwehchen kann das ganz Auto lahm legen oder zu unauffindbaren (sporadischen) Fehlern führen,

Die Probleme liegen ja eher daran, dass Details der einzelnen Steuergeräte die Entwicklungs-Abteilungen der jeweiligen Hersteller kaum verlassen. Abgesehen von den "normalen" Problembehandlungen in den Werkstatthandbüchern.

Warum solche Defekte in der Praxis "unlösbare Probleme" werden hat andere Gründe. Aufgrund von mangelnder Dokumentation hat man wenig Chancen solche Fehler zu finden. Auch können sowas die KFZ-Werkstätten gar nicht. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese ja nur mehr Teile-Tauscher....



Zitat:

Zitat von wirthensohn (Beitrag 147721)
ebenso irgendwo ein beschädigtes Kabel oder die unvermeidlichen und üblichen Korrosionen in Steckverbindungen - und und und... unfassbar viele potenzielle Fehlerquellen tun sich hier auf.

Das ändert ein Zentral-Computer aber nicht wirklich! Du spartst dir zwar die Bus-Leitungen, aber alle anderen Leitungen gehen dann halt zu diesem. Da brauchst eher noch längere Kabel, was die Fehlerhäufigkeit nicht verringert.


Mein Fazit:
Ich denke nicht, dass dieses Konzept für den Endkunden in Summe wirklich was bringen würde.

baldX9 05.05.2020 07:59

Zitat:

Zitat von Mazda RX-7 SA (Beitrag 147653)
Was meinst du mit "EU"?
Mein 2002er FL (aus DE importiert hat sie).

In etwa da:
https://lh3.googleusercontent.com/AF...l3pg=s200?.jpg

Moin,

war eine ganze Weile offline, sorry dafür.

"EU"- X9 meinte, dass es sich nicht um einen importierten Wagen handelt, sondern um einen in D erstverkauften.

Danke für das Foto, ich habe es links oben von dem eingekreisten Bereich vermutet (und sehe gerade, dass ich die angekündigten Fotos untershclagen habe :?: )
Ich krauche nachher nochmal mit der Taschenlampe am Kopf rein...

CU! Michael

baldX9 05.05.2020 08:06

Zitat:

Zitat von Mazda RX-7 SA (Beitrag 147653)
Was meinst du mit "EU"?
Mein 2002er FL (aus DE importiert hat sie).

In etwa da:
https://lh3.googleusercontent.com/AF...l3pg=s200?.jpg

Moin,

war eine ganze Weile offline, sorry dafür.

"EU"- X9 meinte, dass es sich nicht um einen importierten Wagen handelt, sondern um einen in D erstverkauften.

Danke für das Foto, ich habe es links oben von dem eingekreisten Bereich vermutet (und sehe gerade, dass ich die angekündigten Fotos untershclagen habe :?: )
Ich krauche nachher nochmal mit der Taschenlampe am Kopf rein...

CU! Michael

baldX9 08.05.2020 18:31

Ich korrigiere: Meiner hat doch einen entsprechenden Anschluss, ziemlich weit rechts in dem von RX7-SA gezeichneten Bereich, etwa über dem Gaspedal und recht nah zum rechten Schienbein hin. Lässt sich gut ertasten, wenn man innen an der Kante der Fußraumabdeckung entlanggeht.

Wie es funktioniert, berichte ich. Vlt. nicht morgen, aber sicher.

Danke für die Hilfe, ich hatte mich bereits mit dem Fehlen abgefunden!

pipowicz 12.05.2020 23:12

Zitat:

Zitat von Mazda RX-7 SA (Beitrag 147725)

Das ist für mich nur ein weiterer Grund bei meinen "alten" Fahrzeugen zu bleiben die zum Glück noch nicht mit dem Internet verbunden sind. Das brauch ich auch nicht...

Du sprichst mir aus dem Herzen ! Ich verzichte auch gerne. Daher fahre ich nur alte Autos. Das "Jemand" alles Überwachen kann, wenn ich das Fahrzeug bewege ist beängstigend. Und nebenbei, eine elektro "Nähmaschine" kommt mir nicht ins Haus, ist eh' nur eine Übergangslösung.
Gruß


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 09:32 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.