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kitzi83 07.12.2011 20:24

Erfahrungen mit Dieselpartikelfilter
 
Guten Abend Leute!

Wie der Titel schon sagt, wollte ich mal in der Runde fragen, ob von euch schon jemand Erfahrungen (auch negative) mit diesem Teil gemacht hat?
Wie funktioniert das mit der Regeneration? Man soll ja Kurzstrecken vermeiden, nur was fällt dann eig. unter "Kurzstrecke"?
Eigentlich ist so ein DPF paradox..... den er sollte ja zum Umweltschutz beitragen, was er aber nicht wirklich macht, wenn bei der Regeneration der Verbrauch steigt :?

Danke mal für eure Antworten ;)

wirthensohn 07.12.2011 20:47

Der Dieselpartikelfilter soll nicht (wirklich) dem Umweltschutz dienen. Das ist ein allgemeiner Irrglaube, wird aber gerne und beharrlich so propagiert. Der Partikelfilter soll Rußpartikel zurück halten. Rußpartikel sind Krebserregend. Hier geht es weniger um die Umwelt, eher um die Gesundheit der Menschen.

Aber selbst das ist nur die halbe Wahrheit:

Die kleinen Rußpartikel, die moderne direkteinspritzende Diesel (und übrigens auch moderne direkteinspritzende Benziner) produzieren, können sich in der Lunge ansammeln und dort Krebs erzeugen. Das wird mit Partikelfiltern verhindert. Was Partikelfilter nicht leisten können, ist das Zurückhalten von Fein- und Feinststäuben. Fein- und Feinststaub-Partikel sind aber so klein, dass sie sich erst gar nicht lange mit der Lunge herumschlagen, sondern direkt in die Blutbahn wandern und dann halt "überall" Krebs erregen können.

Es gibt zwei Arten von Partikelfiltern:

Die meist verwendete Variante nutzt eine Regenerationsphase, in der mittels zusätzlichem Schuss Diesel-Kraftstoff der angesammelte Ruß nachverbrannt wird. An dieser Stelle die Quizfrage an Physiker: wenn ich Ruß nochmal verbrenne, löst es sich dann einfach so in Nichts auf? Puff, und weg? Oder tut sich da so ein kleines, schwarzes Loch auf, das die Materie in sich hinein frisst und weg isses? Warum habe ich so meine Zweifel, dass das so einfach ist? ;)

Bei LKW, Bussen und auch bei einigen PKW wird eine Variante verwendet, bei der Ruß über eine zusätzlich an Bord befindliche Harnstofflösung ("AdBlue") unschädlich gemacht wird.

Partikelfilter haben bei vielen Herstellern, darunter auch Mazda, anfangs massive Probleme bereitet. Ich hatte einen Partikelfilter (ohne AdBlue) in meiner E-Klasse, dort aber nie Probleme, auch nicht bei Kurzstrecken. Mercedes hat das - zumindest ab der E-Klasse des Modelljahrgangs 2005 mit den neueren V6-Dieseln - anscheinend optimal im Griff.

Manche Hersteller, so beispielsweise Mercedes, schaffen es, die Regeneration klammheimlich, ohne wirklich spürbaren Mehrverbrauch oder sonstige Nebenwirkungen und ohne besonderes Zutun des Fahrers durchzuführen. Bei älteren Mazda-Dieseln benötigt die Regeneration mindestens 10 Minuten lang eine Drehzahl über 2000 U/min (so heißt es meiner Kenntnis nach offiziell) - bei modernen Dieseln, die ihr maximales Drehmoment schon weit darunter aufgebaut haben und entsprechend elend lange Getriebeübersetzungen haben, bedeutet dass, das Regenerationsphasen praktisch nur auf längeren, zügig gefahrenen Autobahnfahrten möglich ist. Nicht ohne Grund findet man in vielen Foren massig Beschwerden über häufig aufleuchtende Motorkontrollleuchten...

Gruß,
Christian

kitzi83 07.12.2011 21:17

Ok..wieder was gelernt, danke.....aber wie soll ich wissen wann der sich regeneriert?
Der Filter wird wohl nicht so intelligent sein das er merkt: "Ahh jz fahren wir eine halbe Stunde Autobahn JETZT werd ich mich mal regenerieren" oder? ;)

wirthensohn 07.12.2011 21:57

Üblicherweise merkst Du von der Regenerationsphase rein gar nichts. Es gibt keine Kontrollleuchte oder sonstige Anzeige dafür. Du merkst es erst dann, wenn zu lange keine Regenerationsphase mehr erfolgen konnte und der Partikelfilter dicht ist.

Wie die Ingenieure das konkret softwaremäßig entwickelt haben, wann und nach welchen Kriterien die Regeneration eingeleitet wird, weiß ich aber auch nicht. Ich denke, das darf man als Betriebsgeheimnis verstehen.

Klar ist aber, dass aus rein physikalischen Gründen in jedem Fall die Regeneration eine Weile dauert (Minuten) und eine gewisse Drehzahl des Motors für die nötige Hitze erfordert.

Im Zweifelsfall Diesel meiden, sondern einen klassischen, alten Benziner mit Saugrohreinspritzung fahren: praktisch keine Rußpartikel und Feinstäube, nicht diese Mengen an Stickoxiden und Kohlenmonoxid und praktisch nichts von dem enormen, üblen hochtoxischen Giftcocktail, den auch modernste Diesel ungefiltert hinten raus pusten (dürfen). Da heutzutage alle Welt nur noch engstirnig über CO2-Ausstoß diskutiert, wird leider stillschweigend ignoriert und unbeachtet hingenommen, dass selbst modernste Diesel übelste Gift- und Feinstaub-Schleudern sind und (CO2 ausgenommen) selbst uralte Benziner dagegen regelrecht umweltfreundlich sind....

Gruß,
Christian

oli73 07.12.2011 22:43

Ich habe im Vectra auch so ein Ding drin, bis heute zum Glück keinerlei Probleme damit. Liegt aber vielleicht auch dran, daß ich kein 10 tkm im Jahr Fahrer bin, sonst könnte ich mir da schon einiges an Ärger vorstellen.
Das Freibrennen kann man hier am erhöhten Momentanverbrauch feststellen, allerdings habe ich mir dafür zusätzlich eine LED verbaut.

kitzi83 10.12.2011 13:45

Nun ich habe meinen Xedos verkauft, da ich einen Kombi brauche und leider keinen Platz habe das ich mir den Xedos als Zweitwagen hätte behalten können.

Aber ich bin mir sicher er ist in guten Händen ;)

Jetz hab ich mir einen Mazda 6 Bj. 2006 121PS Diesel in rot-metallic gekauft.
1. Besitz 93 000 km, ist innen und aussen wie neu (sprich sehr gepflegt)
8 fach neu bereift, wobei Sommer auf 17er.

..naja immerhin bin ich der Marke treu geblieben :)
was mich halt ein wenig stört ist dieser DPF ....


PS: Es war nicht leicht als der Xedos "vom Hof" fuhr :(

oli73 10.12.2011 17:50

Zitat:

Zitat von kitzi83 (Beitrag 121198)
was mich halt ein wenig stört ist dieser DPF ....

solange dein Fahrprofil zum Diesel passt, würde ich mich zuvor nicht verrückt machen.


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