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Xedos_6_Fan 08.03.2009 18:08

Es ist (endlich) geschafft
 
Im Januar war mal wieder HU und AU am X6 fällig. Aus nur mal schnell vorbeifahren wurde dann eine 6 Wochen Angelegenheit, die mich speziell an der Qualität der Mazda-Werkstätten arg zweifeln lässt.

Also erst einmal zum ATU weils dort am wenigsten an Gebühren kostet. Doch die sagten mir, dass angeblich seit Juli 2008 die Vorschriften geändert wurden und sie jetzt den ganzen Tag das Auto brauchen. Da ich guten Mutes war dann also doch direkt zum TÜV. Ohne Wartezeit gleich drangekommen, HU alles bestens. Doch oh Schreck bei der AU keine Chance. Im hohen Leerlauf vielleicht mit viel Augen zudrücken noch OK aber im normalen Leerlauf CO und HC viel zu hoch (ca. 2,5-3,5 % und 200-400 ppm). Und dass alles obwohl das Fahrverhalten, Beschleunigung und der Spritverbrauch eigentlich sich nicht verändert hat.

Also in (recht kleine) Mazda-Werkstatt A Termin geholt. Selber vorher nochmal nach Fehlerspeicher, Zündkerzen, Fremdluft, Steckverbindungen etc. geschaut. Aber nichts gefunden. In der Werkstatt dann auch Fehlanzeige:
- sehr wahrscheilich ist es der KAT
- evtl. hat der nachgerüstete Tempomat einene Einfluss
- vielleicht hilft ein Reiniger für 20 Euro

Selber Tempomat ausgebaut, Reiniger gekauft und nach einer leergefahrenen Tankfüllung eine Woche später wieder zum TÜV. Werte immer noch unverändert, da der TÜV-Prüfer selber Mazda fährt aber keienrlei Gebühren kassiert und die Empfehlung bekommen mal zu Mazda B zu fahren.

Bei Mazda B das selbe -> nichts zu finden, es kann eigentlich nur der KAT sein. Da er aber kein Gerät zum Auslesen des Fehlerspeichers hatte nochmals einen zweiten Termin vereinbart. Zwischendurch dann selber nochmals diverse Teile vom X9 auf den X6 umgebaut (Magnetventile und Zündkabel) und weiter gesucht ohne Erfolg. Zum zweiten Termin bei B dann das selbe Ergebnis, es kann eigentlich nur der KAT sein Gesamtkosten ca. 900 Euro, keine Garantie und keine Rücknahme wenn er es nicht ist.

Deshalb einen gebrauchten KAT bestellt, eingebaut zum TÜV und siehe da, die Werte waren noch immer die selben. Immer hin konnte ich diesen KAT zurückgeben.

Damit dann in Mazda-Werkstatt C vereinbart, dass ich den X6 da lasse und der Meister wie er Zeit hat mal versucht den Fehler zu finden. Nach drei Tagen dann das Ergebnis, auch er hat nichts gefunden. Ggf. ist ein Fehler an der Rückseite des Motors (Schlauch, Kabel, Marderbiss etc.) wo man nicht rankommt und somit der ganze Motor ausgebaut werden müsste.

Damit habe ich dann selber einen letzten Versuch gestartet die Einspritzdüsen und dann den Luftmengenmesser gegen Gebrauchtteile getauscht. Zwei Tage später wieder zum TÜV und siehe da, die Werte waren endlich einwandfrei.

Und das Fazit nach 6 Wochen? 3 Mazda- Werkstätten, 4 Werkstatttermine und 300 Euro (laut B und C "Freundschaftspreis") haben nicht gereicht den Fehler zu finden. Keine Werkstatt hat auch nur das Wort Luftmengenmesser in den Mund genommen. Wie wäre es eigentlich nach den 900 Euro für einen neuen KAT weiter gegangen? Der TÜV-Prüfer meinte aber auch, dass er in letzter Zeit immer mehr die Erfahrung gemacht hat, dass Werkstätten bei Fehlern die nicht im Fehlerspeicher zu finden sind sich schwer tun.

Immerhin hat mir Peter mit den Gebrauchtteilen viel gehoffen, dafür noch einmal vielen Dank!

wirthensohn 08.03.2009 18:25

Das ist eine Erfahrung, die man markenunabhängig wohl bei fast jeder Markenwerkstatt machen dürfte. Und zwar zukünftig in immer stärkerem Ausmaß.

"Schrauber" und Tüftler vom alten Schlag findest Du heute kaum noch. Ich denke, dass der heutige KFZ-Mechatroniker, der den alten KFZ-Mechaniker ersetzt hat, wird der Berufsbezeichnung gemäß eher in Richtung Elektronik und computergestützter Diagnose geschult statt in logischer Verfolgung von Ursachen. In Tateinheit mit Zeit- und Kostendruck führen solche Fehler fast zwangsweise zu ratlosen Gesichtern und unauffindbaren Fehlern.

Obwohl ich seit 10 Jahren meine Autos nur noch bei Werkstätten mit 3 und weniger Mitarbeitern reparieren lasse und diese Werkstätten eher mal zum Tüfteln und zur logischen Fehlersuche ohne Diagnose-Notebook neigen, bringt doch schon der simple Wunsch nach der Zündzeitpunkt-Einstellung per Stroboskoplampe die KFZler von heute in arge Bedrängnis... wir hatten so ein Gerät mal irgendwo... aber wie funktionierte das noch... und welcher ist der erste Zylinder? ;)

Mit einem alten Auto wie dem Xedos, bei dem nicht hinter jedem einzelnen Bauteil drei Diagnosesysteme verbaut sind, die ihre Leidensgeschichte in Form ganzer Romane im Fehlerspeicher hinterlegen, bist Du bei einer Markenwerkstatt völlig fehl am Platz. Am Besten eine kleine, freie Werkstatt aufsuchen, wo die Leute noch willens und zeitlich in der Lage sind, sich mit der Fehlersuche ohne Notebook zu beschäftigen und wo der Meister noch ein echter Schrauber ist.

Meine Erfahrung: bloß keine Mazda-Werkstatt (ersetze nach Belieben durch VW, Opel, Toyota, ....) aufsuchen. Dort führt z.B. eine dauerleuchtende ABS-Warnlampe schnell zur Diagnose eines defekten Steuergeräts für 1.800 Euro plus Märchensteuer, bevor irgendjemand auf die Idee kommt, ein Multimeter für 4,95 Euro in die Hand zu nehmen und die ABS-Sensoren durch zu messen. Ich habe mit mehreren Mazda-Werkstätten solche Erfahrungen gemacht (ersetze ABS-Warnlampe nach Belieben durch ABS, Airbag oder Kühlwasserverlust).

Meine X'e sehen aus gutem Grund keine Mazda-Werkstatt von innen.

Gruß,
Christian


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