Neuvorstellung und Frage zum Automatikgetriebe Xedos 6 KF1

Hallo in die Runde,

ich möchte mich kurz vorstellen - ich heiße Mark, komme aus Köln und bin seit 2000 Besitzer eines 1992er Mazda Xedos 6 V6 (KF1) mit 144 PS. Der Wagen war mein erstes (!) Auto, vom Opa als Vorführwagen direkt bei der Niederlassung Leverkusen gekauft; dementsprechend hänge ich daran. Im Jahr 2000 waren 144 PS im Anfängerauto ja noch wirklich was besonderes. Der Wagen hat rund 160.000 km runter und sieht aus wie der im ersten Prospekt: außen graphitgrau, innen Leder beige.

Vor ein paar Jahren verabschiedete sich das Automatikgetriebe - es schaltete nur in den ersten beiden Gängen. Einen Getriebeölwechsel habe ich vorher schon machen lassen aber ich denke, das Getriebe war zu dem Zeitpunkt schon "hin". Ich habe den Wagen in einer Halle abgestellt und zwischenzeitlich mit roter Nummer bewegt, damit er sich nicht kaputt steht.

Bis dahin hatte ich nie Probleme mit der Kiste und lediglich alle Wartungen und natürlich Verschleißteile (Fahrwerk, Bremsen usw.) tauschen lassen.

Zwischenzeitlich einige andere Autos besessen, möchte ich den Xedos nun reaktivieren. Hierzu möchte ich ein Automatikgetriebe aus einem anderen Xedos 6 einbauen - allerdings handelt es sich hier um ein 1997er Modell.

Frage: passt das Automatikgetriebe des 1997er mit 140PS in den 1992er mit 144PS? Bei vielen Marken fand Mitte der 90er ja die Einführung der CAN-Bus-Technik statt. Da hat man dann evtl. plötzlich einen Stecker zu viel...

Ich möchte vermeiden, dass ich mir einen Schlachtwagen ansehe, das Getrieb für gut befinde, kaufe, das Getriebe ausbaue und dann feststelle, dass es nicht passt.

Falls das Getriebe passt, würde ich dann direkt den großen Rundumschlag machen und direkt noch Zahnriemen mit Wasserpumpe, Bremssättel mit Scheiben und Belägen sowie alle Flüssigkeiten tauschen.

Viele Grüße

Markus

[wirthensohn]

Da kann ich Dich beruhigen: es hat beim Xedos 6 nicht irgendwann plötzlich eine Elektronikrevolution statt gefunden. Vom ersten bis zum letzten Exemplar alles simpelste Elektrik mit richtigen Relais und Stromkabeln und garantiert ganz ohne CAN-Bus und Datenpakete

Obendrein hat sich am Automatikgetriebe beim Sechszylinder über die gesamte Bauzeit nicht viel geändert. Das sollte also plug'n'play von einem jüngeren Xedos 6 zu übernehmen sein. Lediglich ein anderes Getriebesteuergerät wurde ab '94 verbaut. Aber das ist ja in Deinem Fall nicht weiter von Interesse.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

danke für deine schnelle Antwort.

Dann kann ich mich ja mal darum kümmern damit ich den Wagen im nächsten Jahr wieder auf der Straße bewegen kann

Danke und Gruß,

Mark


Alltag: Mercedes ML 400CDI
Alltag: Mazda Xedos 2,0i V6 (in progress...)
Urlaub: Mercedes 230 TE (S124)
Hobby: Mercedes 420 SE (W126)

[wirthensohn]

Zitat von murdock

Alltag: Mercedes ML 400CDI
Alltag: Mazda Xedos 2,0i V6 (in progress...)
Urlaub: Mercedes 230 TE (S124)
Hobby: Mercedes 420 SE (W126)

Nette Auflistung. So ein 126er hat was und der 124er war eh der letzte echte Benz - ich hatte mir vor zwei Jahren mal einen 400E Mopf1 zugelegt, tolles Gefährt, aber die Freude währte nur kurz. Den OM628 (4.0 V8 Biturbo-CDI) wollte ich damals auch unbedingt mal haben und hatte ihn in einem W211 auch Probe gefahren. Nettes Motörchen. Nachdem ich mich allerdings im Netz eingelesen hatte und die Dramen von massenhafter Steuerkettenlängung mit den unweigerlichen Motortotalschäden lesen musste und der 211er mit dem Nachfolger OM629 (420CDI) einfach noch zu teuer war, hatte ich mir damals einen 211er mit dem OM642 (3.0 V6 CDI) zugelegt.

So ein V6-Saugbenziner im Xedos ist trotzdem viel kultivierter und leiser und es ist sooo herrlich entspannend, wenn man nicht von 37 Steuergeräten mit vier Datenbussen bemuttert wird

Grüße,
Christian

Hallo Christian,

da kann ich dich fast nur beglückwünschen, dass Du keinen gekauft hast Der 400CDI ist zwar nett aber ich habe auch schon entsprechend Lehrgeld bezahlt. Sind halt schon viele "nervige" Verschleißteile neu gekommen: Getriebewandler, Injektoren, diverse Fahrwerksteile, Bremsen komplett - trotzdem ständig nerviges Bremsenquietschen, Heizungssteuergerät. Hin und wieder geht er auch mal in den Notlauf und das Getriebe schaltet nicht runter, da hilft dann nur der Neustart. Ob nun die Teile, die diese Fehler melden der Grund dafür sind oder ob dieser woanders liegt kann man auch per OBD nur schwer herausbekommen, da die Komponenten ja nur die Fehler ablegen aber nicht deren Herkunft anzeigen. Aber gut, was will man heutzutage machen? Alle Steuergeräte tauschen und darauf hoffen, dass es dann erledigt ist?

Der Motor hat so seine Macken von denen ich bisher zum Glück verschont geblieben bin - das Problem war, dass ich ihn schon relativ lange habe und anno 2005 die "Macken" dieses Motors noch nicht so bekannt waren wie heute. Hätte ich besser zum 270CDI gegriffen der macht offenbar weniger Probleme. Die Regel, dass der Motor mit größerem Hubraum zwangsläufig haltbarer ist, trifft heute leider nicht mehr zu.

Verarbeitungsmäßig liegen zwischen dem und vor allem dem 126er natürlich Welten. Selbst der 124er fällt gegenüber dem 126er schon merklich ab. Aber das ist (leider) bei fast allen Herstellern so (wenn man man die 80er/90er mit den Modellen von 2000-2010 vergleicht). Und auch heute sieht auch nur alles "sichtbare" im Bereich des Armaturenbrettes hochwertiger aus. Darunter wird gespart auf Teufel komm raus.

Ja, der Xedos fährt sich einfach "smooth". Am meisten beeindruckt mich heute noch der seidenweiche Motorlauf, die Form und die tolle Verarbeitung (man betrachte sich mal beispielsweise den Unterboden und die Verlegung von Leitungen und Kabeln). Rost hat er auch keinen, lediglich den Batteriehalter muss ich mal behandeln.

Ja, der 400E ist auch toll. Lag es am Auto dass Du den verkauft hast oder hatte das andere Gründe?

Der 211er ist meiner Meinung nach besser als sein Ruf. Ich nehme mal an, Du hast ein Modellpflege-Modell ab 2006 (wobei der OM642 ja schon kurz vor der Mopf angeboten wurde)? Da müsste das Thema SBC-Bremse ja auch schon durch sein. Wobei das auch oftmals hochgekocht wird. Mercedes ist da schon recht kulant wie ich auch aus dem Bekanntenkreis weiß.

Bei VW sagen sie dir bei einem fünfjährigem CC, dass Du "...einen alten Wagen fährst" und eben Pech gehabt hast, wenn dir der Motor wegen eines Steuerkettenschadens hochgeht... Kulanz: null.

Ist auch einer der Gründe, den Xedos wieder zu fahren.

Gruß, Mark


Alltag: Mercedes ML 400CDI
Alltag: Mazda Xedos 2,0i V6 (in progress...)
Urlaub: Mercedes 230 TE (S124)
Hobby: Mercedes 420 SE (W126)

[wirthensohn]

Zitat von murdock

Ja, der 400E ist auch toll. Lag es am Auto dass Du den verkauft hast oder hatte das andere Gründe?

Nein, verkauft hatte ich ihn nicht mehr. Der Verkäufer "durfte" ihn wieder zurück nehmen, nachdem sein Anwalt bei der Gerichtsverhandlung gemeinsam von meinem Anwalt und vom Richter so richtig zusammengefaltet wurde.

Und die Moral von der Geschicht': auch Autos in "1A Zustand", die sogar augenscheinlich "wie neu" sind und für die ein flatschneuer TÜV-Prüfbericht "ohne Mängel" vorliegt, immer auch von unten bis in die letzten Ecken begutachten. Sonst schlägt Dein Werkstattmeister vielleicht die Hände über dem Kopf zusammen und der nächste TÜV-Prüfer zieht das Auto für immer und endgültig aus dem Verkehr...

Zitat von murdock

Der 211er ist meiner Meinung nach besser als sein Ruf. Ich nehme mal an, Du hast ein Modellpflege-Modell ab 2006 (wobei der OM642 ja schon kurz vor der Mopf angeboten wurde)? Da müsste das Thema SBC-Bremse ja auch schon durch sein. Wobei das auch oftmals hochgekocht wird. Mercedes ist da schon recht kulant wie ich auch aus dem Bekanntenkreis weiß.

Der 211er war von Herbst 2005, also zwar noch Vor-Mopf, aber schon mit dem damals brandneuen 3.0 V6 CDI (der in den heutigen Mercedes' als 350CDI verbaut wird), mit der ebenfalls brandneuen 7G-Tronic 7-Gang-Automatik und den neuen Sicherheitskopfstützen. Aber immer noch mit der SBC-Bremse, die aber freundlicherweise lebenslange Garantie hat.

Ansonsten würde ich aus eigener Erfahrung einen gebrauchten Mercedes bevorzugt immer von der Niederlassung oder vom Mercedes-Vertragshändler als "Junger Stern" kaufen. Hat mir auch so einige Kosten erspart. Für deutsche Autos gilt meiner Meinung nach eh generell: man sollte immer noch einen zuverlässigen Japaner in der Garage stehen haben

Die Rückleuchten vom Mopf habe ich dann selbst montiert, was glücklicherweise ohne Umprogrammierung der Heck-Steuergeräte ging. Die Mopf-Außenspiegel und das neuere Lenkrad wollte ich eigentlich auch haben, aber dazu hätten die Steuergeräte programmiert werden müssen. Tja, moderne Zeiten.....

Aber zumindest optisch spitzenmäßig war er schon, so in hellblau mit den blau getönten Scheiben, dem hellen Innenraum samt hellgrauer Ledersitze und den Zierleisten in Vogelaugenahorn schwarz. Und den 19-Zöllern vom 219er CLS. Ein Traum. Aber die Elektronik - gelegentliche Resets von Navi, Multimediaanlage und des (leider) lernfähigen Getriebes kenne ich auch nur zu gut. Und diese Bemutterung überall ging mir irgendwann total auf die Nerven.

Eigentlich hatte ich mich ursprünglich auf W211 E500 versteift, zumal die selbst als "Junge Sterne" mit Werksgarantie sehr günstig waren. So ein 500er hat auf 5 Jahre und 60.000 km mal eben fast 80.000 Euro an Wert verloren: ich hätte damals einen solchen fünfjähren 500er mit Kaufpreis neu 98.000 Euro bei komplett voller Hütte für nur noch 21.000 Euro kaufen können, als "Junger Stern" von der Mercedes-Niederlassung.

Aber ebenso wie die normalen Komfortfahrwerke der Classic- und Elegance-Varianten war auch das beim Achtzylinder serienmäßige Luftwerk für meinen Geschmack einfach nur unerträglich butterweich und ich wurde fast seekrank. Also blieb nur ein 211er mit dem strafferen Avantgarde-Fahrwerk übrig.

Aber: nach dem 211er war es keine Frage, dass wieder ein Xedos 9 her musste. Denn das Fahrwerk ist nicht ansatzweise so schwammig und butterweich wie beim 211er Elegance, aber auch bei Weitem nicht so straff wie beim 211er Avantgarde. Optimales Mittelmaß. Und die Lenkung ist leichtgängiger und angenehmer beim X9.

Gruß,
Christian

Tja, beim W124 sind leider, nicht zuletzt durch das ganze Gehype der Youngtimer-Zeitschriften, viele Glücksritter unterwegs. Aber schön zu sehen, dass Du zu deinem Recht gekommen bist!

Den E500 hatte ich mal als Mopf mit dem M273 ins Auge gefasst aber aus den auch von dir genannten Gründen verworfen. Klar, mehr Power geht immer aber ich möchte ein Auto, welches mir nicht vorschreibt, was ich zu tun habe und eines, welches im Schadenfall, ohne "langes rumsuchen" mit Logik zu reparieren ist.

Da landet man heutzutage ja zwangsläufig bei den alten Kisten.

Viele Grüße,

Mark