Du kannst per Steuerprogramm nur auf wenige Parameter im Motor Einfluß nehmen. Das sind im Wesentlichen Einspritzmenge und Zündzeitpunkt. Und damit ist die erreichbare Mehrleistung physikalisch sehr begrenzt - man kriegt realistisch etwa 10% mehr hin, alles was darüber hinaus geht, schadet dem Motor ganz erheblich.
Das heißt aber nicht, dass damit die *mechanischen* Grenzen des Motors selbst schon ausgereizt wären. Um aber diese mechanischen Grenzen überhaupt nutzen zu können, musst Du zusätzlich zur Modifizierung der Software auch noch einige mechanische Komponenten den veränderten Bedingungen anpassen. Dazu gehören z.B. die Nockenwellen, die die Steuerzeiten der Ventile rein mechanisch fest vorgeben.
Hätte man keine Nockenwellen, würde also wirklich der komplette Motor mit all seinen Vorgängen rein elektronisch geregelt werden können, würde man da sicherlich erheblich mehr Spielraum bei der Optimierung haben. Aber dem ist halt nunmal nicht so.
Um mal ein bischen was zusammen zu spinnen: eigentlich müsste man schnellstens alle ineffizienten Teile abschaffen, wie Drosselklappe (BMW hat es vorgemacht) und Nockenwellen (Ventile elektrisch ansteuern). Ja, und dann Klimaanlage, Bremskraftverstärker und Servolenkung durch rein elektrische betriebene Komponenten ersetzen (alles längst ausgereift und z.B. im Toyota Prius II zu finden; elektrische Servolenkung u.a. in vielen modernen Kleinwagen). Und natürlich endlich mal die kombinierte Anlasser-Lichtmaschine einführen, die wartungsfrei direkt an die Kurbelwelle angeflanscht ist und Gewicht und Energie spart (auch längst ausgereift und im Prius II zu finden). Dann wären Motoren wesentlich leichter, effizienter, leistungsfähiger, weniger wartungsintensiv und ganz nebenbei - man bräuchte nicht mal mehr einen Keilriemen. Aber bis die Autohersteller mal in die Gänge kommen....
Gruß,
Christian
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`92 Xedos 6 V6 106kW@
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