irgendwo im whb - ich kanns jetzt aber gerade nicht finden - gabs eine kurze anleitung, wie man den zündfunken recht einfach überprüfen kann.
daher versuche ich das mal eben aus dem gedächtnis wiederzugeben: EINE zündkerze herausdrehen, wieder in den zündkabelschuh stecken und auf masse halten, während jemand anderer den motor startet. dabei sollte ein kräftiger, blauer funke zu sehen und ein "schmalziges geräusch" zu hören sein. wenn alles passt: zündkerze wieder rein und nächste prüfen. wichtig: die anderen 5 zündkerzen müssen dabei immer eingebaut und angeschlossen sein - andernfalls läuft man hierbei gefahr, das "zündmodul" oder gar das motorsteuergerät zu zerstören!!
wenn einzelne zündkerzen problemlos funktionieren, andere nur knistern oder total ausfallen, dann sind diese zündkerzen oder die zündkabel hinüber (am besten gleich alle tauschen). sind alle 6 nur leicht am knistern oder völlig still, dann liegt es eher am verteiler selbst.
dann wie folgt vorgehen:
also wichtig ist mal zu wissen: der verteiler hat mehrere funktionen in einem!
1. nockenwellensensor:
im whb des KL wir auf seite f1-39 (je nach version vielleicht ein paar seiten auf oder ab) beschrieben, wie dieser zu prüfen ist. aus copyright-gründen darf ich hier natürlich keine auszüge davon hochladen, von daher wird es dir wohl nicht viel helfen wenn ich sage, dass du die spannung auf pin D des verteilers messen sollst während du den rotor drehst.
daher versuche ich es mal so: verteiler vom kopf abbauen, wieder an den kabelbaum anschließen, beim großen stecker (6 pins) beim 3. kabel von links (wenn man entlang der kabel auf den verteiler draufschaut - sodass man bei abgezogenem stecker also die pins am verteiler sehen würde) mit einer nadel einstechen und schauen ob das multimeter eine spannung gegen masse (schwarzes kabel des multimeters auf masse, rotes auf die nadel, spannungsbereich sollte so gewählt werden, dass ca. 5V angezeigt werden können) ausgibt, wenn man mit der hand den rotor langsam dreht. wichtig: dabei muss natürlich die zündung an sein! während du den rotor drehst wirst du nur kurz den spannunganstieg am multimeter sehen können - das verschwindet aber auch gleich wieder, bis zur nächsten umdrehung.
siehst du keinen spannungsanstieg hast du entweder den messaufbau falsch gemacht (nadel am richtigen pin? zündung an? ...) oder der nockenwellensensor ist hinüber (ziemlich unwahrscheinlich - aber man soll ja niemals nie sagen...)
es wird im whb auch noch empfohlen, den durchgang der verkabelung zwischen stecker und motorsteuergerät zu überprüfen (hat wohl auch wieder keinen sinn wenn ich dir die pin-bezeichnungen sage ohne ein bild dazu...)
2. "zündmodul":
ich setze das immer unter "", weil es in wahrheit nur ein igbt ist - eine billige alternative zu echten, 2stufigen zündmodulen. daher sind diese auch sehr anfällig und meistens der grund für den ausfall des zündverteilers bei unseren motoren.
es gibt leider keine (mir bekannte oder im whb dokumentierte) möglichkeit diesen mittels multimeter zu überprüfen.
3. zündspule:
diese ist ebenfalls im verteiler mit eingebaut. auf seite g-17 ist dokumentiert, wie dies zu geschehen hat.
primärspule: den 3-pin-stecker abziehen und den widerstand zwischen rechtem (pin A) und mittlerem pin (B) messen (sollte bei 20°C bei ca. 0,49 bis 0,73 ohm liegen). wenn nicht: ersetzen!
sekundärspule: verteilerkappe entfernen und widerstand zwischen pin A und dem stehbolzen, der in die verteilerkappe hineinragt, messen. bei 20°C sollten das 20 bis 31 kilo-ohm sein. wenn nicht: ersetzen!
4. verteiler-finger/-kappe:
zuletzt wird über den verteilerfinger der funken an die kappe weitergegeben und somit in die entsprechende zündleitung "eingespeist". wenn der verteilerfinger oder die kontakte an der kappe stark abgenutzt oder verkrustet sind kann das natürlich den zündfunken wesentlich beeinträchtigen. hier einfach schauen, ob die kontakte schön blank sind, eventuell mit kleiner drahtbürste und/oder feinem schleifpapier nachhelfen. messen kann man hier höchstens, ob in der kappe durchgang zwischen dem zäpfchen, an dem der verteilerfinger vorbeiläuft, und dem port, wo das zündkabel angeschlossen wir, besteht. mir wäre aber noch kein fall bekannt, wo das fehlerhaft gewesen wäre.
nicht zu vergessen: von der zündspule führt ja der stehbolzen in die kappe - den kontakt stellt eine kleine spiralfeder her (sitzt in der kappe). von dort findet der funke seinen weg über einen eingegossenen leiter zur mitte der kappe, wo er auf den rotierenden finger übertragen wird. daher: auch die kontaktfläche des stehbolzens und in der mitte des verteilerfingers ordentlich blank machen und schauen, ob in der kapp die spiralfeder noch vorhanden ist.
noch ein wort zu den zündkabeln: widerstand sollte bei 16 kilo-ohm pro meter liegen - andernfalls: tauschen.
das wars soweit. wurde kein fehler gefunden hilft wohl nichts anderes als den verteiler auf verdacht zu tauschen.
mfg
ps: gerade als ich mit diesem text fertig war bin ich noch über das kapitel F2 gestolpert. ab seite f2-161 könnte es interessant für dich werden. da wir schritt für schritt erklärt, was wie zu prüfen und zu tun ist, wenn der motor nicht startet...
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